FLUSSPORTRÄT
Namen: Licca – der schnell Fließende – diesen Namen haben die Kelten dem Wildfluss Lech gegeben. Im 8. Jahrhundert tauchen dann Bezeichnungen wie Lecha und Lech auf, was soviel wie „der Steinige“ bedeutet.
Ursprung: Der Lech entspringt im Lechquellengebirge im österreichischen Vorarlberg auf rund 1840 m ü.d.A. Er speist sich aus seinen zwei Quellbächen, dem Formarinbach (Quelle nahe dem Formarinsee) und dem Spullerbach, der aus dem Spullersee abfließt.
Flusslänge: Der Lech ist der drittlängste Nebenfluss der Donau in Deutschland mit einer Länge von 264 km.
Flusseinzugsgebiet: rund 4.000 Quadratkilometer
Größte Zuflüsse: Wertach (Augsburg) und Vils (Vils in Bayern)
Oberlauf: Der Lech fließt zunächst in nordöstlicher Richtung zwischen den Allgäuer Alpen und den Lechtaler Alpen. In Österreich besitzt er noch weitgehend den Charakter eines Wildflusses mit ausgedehnten Schotterbänken.
Mittellauf/ Unterlauf: Nach Überquerung der Grenze zu Südbayern stürzt der Fluss über den etwa 12 Meter hohen Lechfall bei Füssen. Danach fließt der Lech über 24 Staustufen und eine Vielzahl an Wehren, ist meist eingedeicht und begradigt bis er in die Donau mündet.
Mündung: Der Lech fließt nordwärts durch Vorarlberg, Tirol und Südbayern (Schwaben u. Oberbayern), wo er bei Rain in die Donau mündet.
Freizeit- und Ausflugstipps:
Lechweg: Entlang des Lechweges läßt sich gut Weitwandern: durch eine alpin geprägte Region der Alpen und einer der letzten Wildflusslandschaften Europas. Der Lechweg beginnt auf 1.793 Metern Höhe in der Nähe des Formarinsees und endet auf rund 800 Metern Höhe in Füssen. Info >>
Lechweg Panorama:
Naturpark Tiroler Lech: Seit 2000 gehört der Tiroler Lech dem europaweiten ökologischen Schutzgebietsnetz Natura 2000 an. Info >>
Wildwasserschwimmen: In einer 6 km langen Schlucht zwischen Lech und Warth. Infos >>
Hängebrücke bei Holzgau: Längste Hängebrücke in Österreich mit 200 Metern Läne und und 110 Metern Höhe über der Höhenbachschlucht.
Augsburger Eiskanal: Erste künstliche Wildwasserstrecke der Welt für die Kanuslalom-Wettbewerbe der Olympischen Sommerspiele von 1972.
Geschichtliches:
Dass der Lech heute einen fast süd-nördlichen Verlauf hat und bereits bei Donauwörth einmündet, liegt auch an einem Meteoriteneinschlag, der vor 15 Millionen Jahren auf der Höhe von Nördlingen stattfand.
Der Lech bildete während der Zeit der Völkerwanderung und im frühen Mittelalter die Grenze zwischen dem alemannisch Stammesgebiet im Westen und dem bairischen im Osten und markiert auch heute noch ungefähr die Grenze zwischen den bairischen und den schwäbische Dialekten.
Der Lechrain wurde im Frühmittelalter vor allem von Alemannen besiedelt und gelangte dann bald unter bairischen Einfluss. Im Lechtal verliefen auch viele Handelswege,wie der römische Handelsstraße Augusta, die vom damaligen Augusta Vindelicorum (Augsburg) in Richtung Rom verlief. Seit der Römerzeit bis zum Bau der ersten Lechstaustufe um 1914 diente der Lech als Transportweg. Holz aus den Alpen und andere Güter wurden von Füssen über Landsverg und Augsburg bis an die Donau geflößt. Heute ist der Lech durch die vielen Querbauwerke über den gesamten Verlauf nicht mehr schiffbar. Wirtschaftliche Bedeutung erlangt der Fluss erst wieder durch seine Wasserkraftnutzung zur elektrischen Energiegewinnung. Heute gibt es entlang des Lechs 24 Stauseen mit 30 Wasserkraftwerken.
Naturschutz:
Um Teilbereiche der ursprünglichen Flusslandschaft zu erhalten, wurden mehrere Naturschutzgebiete ausgewiesen, wie das Tiroler Lechtal, die Litzauer Schleife bei Steingaden, die Lechtalheiden zwischen Landsberg und Augsburg und der Augsburger Stadtwald.
Initiative „Lebensraum Lechtal“
Von Füssen bis zur Donaumündung hat der Deutsche Verband für Landschaftspflege diese Initiative ins Leben gerufen und engagiert sich bei Naturschutzbelangen wie Biotopverbund, Informationstafeln oder Pflegeverantwortung. Infos >>
Initiative Lechallianz
Die Lechallianz setzt sich für die ökologischen Belange im Lechgebiet ein. Ihr Ziel ist eine Renaturierung der Flusslandschaft und der Erhalt der freifließenden Reststrecken. Der Lech mit seiner reichhaltigen Ufervegetation soll als natürliche Flusslandschaft für den Menschen als Erholungsraum erlebbar bleiben. Infos >>
Videos:
Video Song Am Lech entlang
Videofilm von Klaus Goerne „Der Lech und der Mensch Teil1“
Videofilm von Klaus Goerne „Der Lech und der Mensch Teil2″