Die aktuellen Auswertungen des Ministeriums, zu deren Erhebung 5000 Niederschlags-, Abfluss- und Grundwassermessstellen einbezogen wurden, haben gezeigt, dass die Niederschlagssumme im ersten Halbjahr 2021 in fast allen Regionen Österreichs unterdurchschnittlich war. Lediglich im Jänner und Mai wurde der Mittelwert der letzten Jahre erreicht, während in allen anderen Monaten 40-55% Niederschlag fehlten.

Zum Vergleich: Die österreichweit mittlere Niederschlagssumme von Jänner bis Juni beträgt circa 38,6 km³ Wasser. Im heurigen Jahr betrug die Niederschlagssumme im ersten Halbjahr circa 29,9 km³, das heißt, es gibt ein Defizit von circa 9 km³ Wasser in der Wasserbilanz. Das ist immerhin fast zehn Prozent der mittleren österreichischen Jahres-Niederschlagsbilanz.

Niedriger Wasserstand in Flüssen und Seen

Während es von Februar bis April kaum geregnet hat, brachte der Mai den für Landwirtschaft und Vegetation so wichtigen Niederschlag. Obwohl dieser von durchschnittlicher Menge war, reichte er nicht aus, um das Wasserdefizit der vorangehenden Monate auszugleichen.

Das wirkt sich auf die Abflüsse der Gewässer aus. Nördlich des Alpenhauptkamms, östlich von Salzburg bis ins Weinviertel sowie in der südlichen Steiermark und im Burgenland lagen die Wasserstände im Niederwasserbereich. Trotz der Schneeschmelze im Juni blieb die Abflussfracht der Donau ca. 20% unter dem Durchschnitt.

Der geringe Niederschlag im Osten Österreichs wirkt sich auch auf den Wasserstand des Neusiedler Sees aus: die Tagesmittelwerte von Anfang bis Ende Juni 2021 reduzierten sich von 115,42 auf circa 115,25 m über Adria und lagen Anfang Juli circa 25 cm unter dem vieljährigen Mittelwert.

Einfluss auf den Grundwasserstand

Die Kombination aus Schneemangel und geringem Niederschlag wirkt sich über längere Zeit auf das Grundwasservolumen auf. Von 180 Grundwassermessstellen (einzusehen auf: https://www.ehyd.gv.at/) zeigten Anfang Juli 2021 die Hälfte niedrige oder sehr niedrige Stände an. Das betrifft die Gebiete nördlich des Alpenhauptkammes von Vorarlberg bis in den Osten Österreichs, an der Mur im südsteirischen Leibnitz, sowie im gesamten Burgenland. Höhere Grundwasserstände gibt es nur in den Grundwassergebieten in Osttirol und in Kärnten

Die vollständige OTS ist hier abrufbar: https://info.bmlrt.gv.at/themen/wasser/wasser-oesterreich/hydrographie/wasserbilanz/wenig-regen-2021.html

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