Wasserfälle entstehen hauptsächlich in Berggebieten, wenn schnelle Gebirgsflüsse Felsen zerstören, wodurch ein Höhenabfall auftritt. Am Fuße des Wasserfalls bildet sich meist ein natürlicher Stausee. Allerdings können Wasserfälle auch aufgrund von tektonischen Prozessen aufkommen –wenn zwei benachbarte Erdplatten beispielsweise einen Höhenunterschied aufweisen.
Wasserfälle bewegen sich langsam stromaufwärts. Vor allem bei leistungsstarken Quellen ist diese Beobachtung sichtbar. Durch die ständige Belastung wird der Felsvorsprung nämlich nach und nach abgebaut. Die Niagarafälle wandern beispielsweise jedes Jahr um 70 bis 90cm stromaufwärts.
Auf den Menschen haben die Quellengeräusche eine beruhigende Wirkung und sollen dabei helfen, Stress zu reduzieren. Wenn das Wasser ionisiert ist, hilft der Sprühnebel angeblich bei Lungenbeschwerden wie Asthma. Für das Tierreich spielen Wasserfälle auch eine wichtige Rolle. Bei der Vogelwanderung sind sie ein wesentlicher Bestandteil, da Vögel sich an das Geräusch des Wassers erinnern und daran orientieren.
Arten von Wasserfällen
Mittlerweile teilen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Wasserfälle in 17 verschiedene Arten ein. Die entscheidenden Merkmale dafür sind Höhe, Fülle und Breite. Dabei gibt es drei Hauptkategorien: Kaskaden, Wasserkaskaden und Katarakte.
Katarakte haben nur eine geringe Höhe und sind meistens recht breit. Der Felsen ist hier nur leicht geneigt, weshalb es keinen steilen Einfallswinkel des Wassers gibt. Vor allem bei Felsen im Flussbett treten Katarakte auf. Kaskaden bezeichnet eine Reihe von Wasserströmen, die nacheinander in Stufen fallen.
Wasserfälle können ganz traditionell am Land auftreten, unterirdisch und sogar unter Wasser. Unterwasser-Wasserfälle sind schwer zu finden. Bisher wird aber von mindestens sieben gesprochen, die existieren. Die Ursachen für ihr Auftreten sind Temperaturänderungen, Schwankungen der Wasserzusammensetzung und Dichteunterschiede. Der größte bekannte Unterwasser-Wasserfall ist die Quelle im Golf von Dänemark. Er ist etwa 4km hoch und 200km lang.
Österreichische Wasserfälle
Wasserfälle treten fast überall auf der ganzen Welt auf. In Österreich allein gibt es mehr als 700. Hier ein paar der schönsten Wasserfälle Österreichs, deren Besuch sich schön mit einer Wanderung verbinden lässt:
- Krimmler Wasserfälle (Salzburg)
Die Krimmler Wasserfälle haben eine Fallhöhe von insgesamt 385m aufgeteilt auf 3 Stufen. Daher sind sie der größte Wasserfall Österreichs und der drittgrößte in Europa. - Wildensteiner Wasserfall (Kärnten)
Er ist einer der ursprünglichsten Wasserfälle in Österreich. Mit einer Fallhöhe von 54m gehört er zu den höchsten frei fallenden österreichischen Wasserfällen. - Grawa Wasserfall (Tirol)
Der Grawa Wasserfall hat eine Höhe von 180m und ist 85m breit. Damit ist er der breiteste Wasserfall in den Ostalpen. - Myrafälle (Niederösterreich)
Die Myrafälle suchen ihren Weg durch Gestein die Klamm entlang. - Nixenfall (Oberösterreich)
Der Nixenfall am Attersee ist nach einer Legende benannt. Die Nixe Adhara soll sich angeblich hinter dem Wasserfall verstecken. Sie habe sich hierher zurückgezogen, nachdem die Bewohnerinnen und Bewohner begonnen haben, wegen Adharas großzügigen Geschenken an Gold und Edelsteinen gierig und neidisch zu werden. - Bad Gasteiner Wasserfall (Salzburg)
Der Wasserfall in Bad Gastein hat 3 Stufen und ist insgesamt 340m hoch. Er verläuft mitten durchs Stadtzentrum.