Gleisdorf, Oststeiermark, ÷sterreich, aus der Vogelperspektive - Gleisdorf, Styria, Austria

  

VORSORGEN statt Rohrsorgen

Rechtzeitig in unsere Trinkwasser- und Abwasserleitungen investieren


Sauberes Trinkwasser aus der Leitung und eine funktionierende Abwasserentsorgung sind für uns selbstverständlich – rund 9 von 10 Haushalten in Österreich sind an das heimische Trinkwasser- und Abwassersystem angeschlossen. Vor einer Generation war das noch keineswegs so. In den letzten 60 Jahren wurden 64,12 Milliarden Euro  in unsere Leitungsnetze investiert. Aber: um diese kostbare Infrastruktur zu erhalten, muss sie laufend geprüft und erneuert werden. Jährlich sollten etwa 2 Prozent aller Leitungen bzw. Versorgungsanlagen saniert werden. Geschieht dies nicht oder zu spät, machen sich unsere Rohre auf unangenehme Weise bemerkbar und verursachen durch Rohrbrüche oder Verstopfungen große Schäden, die teuer kommen.

Die Initiative VORSORGEN will das Bewusstsein für den Wert unseres Leitungsnetzes erhöhen und stellt Informationen rund ums Prüfen, Erneuern und Erhalten unserer Trinkwasser- und Abwasserinfrastruktur für Interessierte, Gemeinden, Städte und Regionen zur Verfügung. Der Erhalt unserer Trinkwasser- und Abwassernetze liegt nicht nur in der Verantwortung der Betreiber und öffentlichen Hand, am Privatgrund tragen Eigentümerinnen und Eigentümer die Verantwortung für funktionsfähige Anschlüsse und Leitungen. Schätzungen zu Folge sind die Hausanschlussleitungen ebenso lang wie die öffentlichen Leitungen. Zudem leistet jede und jeder von uns einen wichtigen Beitrag für ein funktionsfähiges Leitungsnetz und einen schonenden Umgang mit der lebensnotwendigen Ressource Wasser durch Anschluss- und Benutzungsgebühren und einen verantwortungsvollen und vorausschauenden Umgang.

Sichern wir gemeinsam unsere Netze und sorgen für die Zukunft vor!

Unterirdischer Schatz

Im Alltag weisen oft nur Anschlüsse und Abflüsse auf die unterirdischen Anlagen mit riesigen Ausmaßen hin.

Wusstest du, dass

  • …die österreichischen Trinkwasser- und Abwasserleitungen rund 174.000 km lang sind? Und das ist nur die Länge des öffentlichen Netzes – mit den Leitungen auf Privatgrund kommen Schätzungen zu Folge fast noch einmal doppelt so viele km dazu. 
  • …eine Person in Österreich durchschnittlich rund 130 Liter Wasser pro Tag verbraucht?
  • 93 % der österreichischen Haushalte über ca. 5.500 Wasserversorgungsanlagen täglich mit frischem Trinkwasser beliefert werden?
  • … alle Siedlungsgebiete mit 50 oder mehr Einwohnerinnen und Einwohnern über die Kanalisation an eine von rund 1.900 öffentlichen Kläranlagen in Österreich angeschlossen sind – das entspricht  rund 96 % der Bevölkerung.

Wie wichtig funktionierende Trinkwasser- und Abwassersysteme für die Gemeinde, die Stadt und die Region sind, soll allen Österreicherinnen und Österreichern bewusst werden. Intakte Trinkwasser- und Abwassersysteme sind essentiell für unsere Versorgungssicherheit und Lebensqualität. Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT), die neun Bundesländer, ÖWAV (Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband), ÖVGW (Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach) sowie der Städte– und Gemeindebund verfolgen daher mit VORSORGEN das gemeinsame Ziel, das Bewusstsein jeder und jedes Einzelnen für diese kostbare Infrastruktur zu schärfen und zu zeigen: Unsere Trinkwasser- und Abwassersysteme sind unser wertvollstes Gut, das wir auch für künftige Generationen sichern müssen.

Rostige Rohre
Rost an den Leitungen führt dazu, dass sie Löcher bekommen und undicht werden © tatwort

Wie lange halten unsere Rohre?

Unsere Leitungen halten nicht ewig – im Durchschnitt rund 50 Jahre. Es gibt mehrere Gründe, warum eine Leitung kaputt geht: Materialabnutzung, Mängel bei der Planung oder Bauausführung oder auch hohe Belastung (z.B. durch Verkehr an der Oberfläche) können zu Rohrbrüchen führen. Aber auch Verschmutzungen, Wurzeleinwuchs oder Rost verursachen Schäden an unseren Leitungen.

Kanalroboter
Mit so einem Roboter kann der Kanal inspiziert werden. © tatwort

Wie wird der Zustand unserer Rohre geprüft?

Unterschiedliche Prüfverfahren geben Aufschluss über den Zustand von Leitungen. Die Zustandserfassung geschieht heute meistens durch eine Kamera-Befahrung zum Beispiel mit Robotern, die durch die Abwasserleitungen fahren und den Zustand des Kanals dokumentieren. Lecks in Wasserleitungen können mithilfe von hochsensiblen Mikrofonen geortet werden, die Wassergeräusche wahrnehmen. 

Ein "Rohr im Rohr" kann eine Leitung wieder fit machen. © Innsbruck

Wie können unsere Rohre saniert werden?

Beim Sanieren gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

  • die offene Bauweise bei größeren Schäden, bei der man den Boden aufgräbt, um zum kaputten Rohr vorzudringen bzw. neue Leitungen zu verlegen und
  • das grabenlose Bauen, bei dem beschädigte Rohre von innen saniert werden können. Das grabenlose Bauen bietet einige Vorteile, stößt aber auch an seine Grenzen.
Auch Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer müssen etwas tun. © Adobe Stock

Mein Haus - Meine Leitung?

Auch das beste Leitungssystem will erhalten werden, damit es funktionsfähig bleibt. Das regelmäßige Prüfen und Warten, sowie die Erneuerung im Bedarfsfall liegt auch in der Verantwortung von uns Bürgerinnen und Bürgern. Als Grundstückseigentümerin bzw.
-eigentümer ist man auf dem Privatgrund für die Leitungen und Anschlüsse selbst verantwortlich. Erst ab der Grundstücksgrenze bzw. dem Wasserzähler übernehmen die öffentlichen Netzbetreiber die laufende Erhaltung.

Ohne den Fachkräften würde unser Leitungsnetz nicht funktionieren. © Adobe Stock

Wer arbeitet täglich für und an unserem Leitungsnetz?

Tausende Menschen arbeiten in Österreich täglich daran, dass in der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung alles läuft. Die Siedlungswasserwirtschaft ist ein vielfältiges und wichtiges Berufs- und Tätigkeitsfeld und wird auch in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Von der Planung, über die Prüfung und laufende Erhaltung unserer wertvollen Leitungssysteme bis hin zur Sicherung von Gesundheit und der Umwelt gibt es viel zu tun. Wer aber sind die Personen dahinter? Und welchen Tätigkeiten gehen sie genau nach? Wir holen exemplarisch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor den Vorhang, die täglich an dem Erhalt unseres Leitungsnetzes arbeiten.

Hochwasser der Salzach in Kuchl
Extreme Wetterereignisse wie Starkregen, aber auch Trockenperioden nehmen durch den Klimawandel zu © Adobe Stock

Klima im Wandel

Wusstest du, dass…

  • …extreme Wettereignisse, wie z.B. Trockenperioden zukünftig zunehmen? Ja, auch bei uns in Österreich. Umso wichtiger ist es, verantwortungsvoll mit der knappen Ressource zu haushalten und Wasserverluste durch Leitungslecks einzudämmen.
  • …die Erderwärmung Starkregenereignisse begünstigt? Diese können kurzzeitig zu erhöhten Wasserständen in der Kanalisation führen. Durch Kanalrückstau kann Wasser in ungeschützte Gebäudeteile eindringen. Vorsorgen schont Nerven und Geldbörse!

 

VORSORGEN-Tage beinhalten die Ausstellung mit einem Impulsevent und regionalen Presseterminen. © tatwort

VORSORGEN-Tage: Ausstellung, Führungen und Medienarbeit

Im Zuge der VORSORGEN-Tage wird die mobile Ausstellung bestehend aus 13 Roll-Ups und ergänzendem Anschauungsmaterial (z.B. Fotos von Schäden, Rohrteilen, Sanierungsmaterial) mit einem Impulsevent und regionalen Presseterminen kombiniert. Die Ausstellung findet über mehrere Tage als Schaubetrieb statt.

Ziel ist es, Inhalte der Initiative an Bürger:innen (Fokus Schulkinder, Vereine, Gemeinderäte) und regionale Medien zu vermitteln sowie Netzbetreibern in der Region aufzuzeigen, wie VORSORGEN umgesetzt werden kann. Für weitere Informationen zu den VORSORGEN-Tagen als Zusatzpaket kontaktieren Sie bitte vorsorgen@tatwort.at

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