Siedlung mit einem Wasserrohrbruch
© Adobe Stock

Schäden an Leitungen

Mit der Zeit sind unsere Trinkwasser- und Abwasserleitungen unter Druck und können kaputt werden

Ob bei Autos, Straßen oder Gebäudefassaden – auch Rohrleitungen haben nur eine beschränkte Nutzungsdauer. Es gibt unterschiedliche Gründe, warum eine Leitung kaputt gehen kann – sei es durch Materialabnutzung, hohe Belastung der Leitungen zum Beispiel durch eine darüber liegende stark befahrene Straße oder Baustelle, durch Rost oder Wurzeleinwuchs. Auch Mängel bei der Planung oder Bauausführung, sowie fehlerhafte Schnittstellen durch unsachgemäße Hausanschlüsse können zu Rohrbrüchen oder Verstopfungen führen, die große Schäden anrichten und hohe Folgekosten für die Bürgerinnen und Bürger verursachen.

Wusstest du, dass...

  • …die durchschnittliche Lebensdauer eines Rohres 50 Jahre beträgt?
  • …über die Hälfte der Trinkwasserleitungen und rund 30 % der Abwasserleitungen in Österreich vor 1983 gebaut wurden?
  • …Schäden an Trinkwasserleitungen meist schnell erkennbar sind, während sich kaputte Kanäle häufig schleichend bemerkbar machen?
  • …werden undichte Leitungen nicht schnell erkannt, es zu großen Schäden und hohen Folgekosten kommen kann?
  • …unterschiedliche Rohrmaterialien für unsere Leitungen verwendet werden? Zum Beispiel Stahl, Gusseisen, verschiedenen Kunststoffe, Beton oder Steinzeug. Jedes Material hat Stärken und Schwächen. Wie lange eine Leitung hält und wie oft Schäden auftreten, hängt auch wesentlich vom Material ab.

Rohrbruch durch Belastungen auf der Straße

Von der Oberfläche aus nicht sichtbar – aber im Untergrund vielleicht schon kritisch. Hohe Belastungen auf der Oberfläche, etwa durch eine stark befahrene Straße können zu einem Rohrbruch führen. Die darunter liegende Leitung leidet unter den ständigen Belastungen und bricht letztendlich. Oder aber, der Boden muss für die Verlegung von neuen Leitungen (Gas, Telekom oder Fernwärme) verdichtet werden – auch dabei können darunter liegende Leitungen Schaden nehmen oder brechen.

Wasserrohrbruch auf der Straße mit Fontäne aus Wasser
Wie eine Fontäne kann das Wasser aus den Leitungen im Untergrund auf die Oberfläche schießen © ÖVGW
Rohrbruch aus dem Inneren eines Kanals
So sieht ein Rohrbruch aus dem Inneren eines Kanals aus © STRABAG
Mann steht mit Gummistiefel in einem Hochwasser
Kommt es zu einem Rohrbruch können große Mengen an Wasser an die Oberfläche gelangen © Adobe Stock

Verstopfung durch Wurzeleinwuchs

Auf der Oberfläche befindet sich eine normale Straße mit Bäumen – unterirdisch sieht alles ganz anders aus: Wurzeln können durch feine Risse oder undichte Schnittstellen in Leitungen eindringen und große Schäden anrichten. Die Wurzeln wachsen und breiten sich aus, bis das Rohr schließlich verstopft ist. Das gleiche Szenario droht, wenn Dichtungsringe nicht mehr einwandfrei funktionieren.

Wurzeleinwuchs in einem Kanal
Wurzeleinwuchs direkt im Kanal © BDL
Wurzeln verstopfen ein Rohr
Wurzeln verstopfen das Rohr und das Wasser kann nicht mehr durch rinnen © Adobe Stock
Wurzeln sprengen ein Rohr
So kann ein Rohr mit Wurzeleinwuchs aussehen © Adobe Stock

Korrosion: Wenn das Rohr rostet

Beim Bau und bei Sanierungen des Wasser- und Abwassersystems wurden im Laufe der letzten Jahrzehnte unterschiedliche Materialien eingesetzt. Ob eine Leitung aus Stahl, Kunststoff, Beton oder Steinzeug besteht, und in welchem Jahr das Material gefertigt wurde, hat erheblichen Einfluss auf Lebensdauer und Schadensquote. Eine häufige Ursache für Schäden an Trinkwasserleitungen ist Korrosion. Dabei reagiert das Metall chemisch mit Stoffen aus der Umgebung, Rost setzt sich an und das Rohr zersetzt sich langsam wodurch Löcher in der Leitung entstehen.

Korrosion und Ablagerungen in einem Rohr
Korrosion und Ablagerungen in einem Rohr © Adobe Stock
Rostige Rohre
Rost an den Leitungen führt dazu, dass sie Löcher bekommen und undicht werden © tatwort
Korrosion eines alten Wasserrohrs
Aufgrund der Löcher in den Leitungen kann Wasser austreten © Fotolia

Schadhafte Schnittstellen

Hausanschlüsse sind häufig Schwachstellen im Leitungsnetz. Zwar ist ein fachkundiger Einbau mit anschließender Funktionsprüfung durch den Kanalbetreiber zu empfehlen, in der Praxis wird dieser Weg aber nicht immer befolgt. In Extremfällen wird das Hausanschluss-Rohr ohne ein dichtendes Verbindungsstück in den Hauptkanal gesteckt. Fehlt eine elastische Verbindung zum öffentlichen Hauptrohr und senkt sich z.B. die Hausleitung nachträglich ab, dann bricht die Verbindung und ein Leck entsteht. Auch Betonschächte, die als Schnittstellen von Hausanschlüssen zu Hauptleitungen dienen, können sich nachträglich absenken und zu Schäden führen.

Einragender Hausanschluss im Kanal
Ein Hausanschluss endet ungesichert im Kanal © SZK
Nicht fachkundig eingebauter Hausanschluss im Kanal
Der Hausanschluss wurde nicht fachkundig eingebaut © SZK
Anschlüsse ragen in einen Schacht
Anschlüsse ragen in einen Schacht © BDL

Ablagerungen und Verschmutzungen im Rohr

Leitungssysteme und Wasserbehälter können durch verschiedene Ablagerungen verschmutzen, zum Beispiel durch Eisen- oder Kalkablagerungen. Diese können bereits bei der Inbetriebnahme, beispielsweise durch mangelnde Spülung von Rohrleitungen, oder erst während des Betriebs durch eine kontinuierliche Verschmutzung auftreten. Die Leitungen können dann in Form von Rost / Korrosion bzw. Verkrustungen Schaden nehmen, wenn sie nicht regelmäßig gereinigt werden.

Schmutzablagerungen im Kanal
Ablagerungen im Kanal können zu einem hohen Wasserstand führen © SZK
Ablagerungen im Kanal
Schmutzablagerungen im Kanal © SZK
Hoher Wasserstand im Kanal aufgrund von Verstopfungen
Hoher Wasserstand im Kanal aufgrund von Verstopfungen © SZK

Und wie können diese Schäden nun gefunden werden? Hier geht’s zu den Prüfmethoden

 

Skip to content