Als Wasserkreislauf bezeichnet man die Reihe aufeinander folgender Stadien, die das Wasser auf dem Weg von der Atmosphäre zur Erde und zurück zur Atmosphäre durch-läuft. Vor allem durch den Einfluss der Sonnenwärme verdunstet Wasser von der Oberfläche der Gewässer, der Pflanzen und des Bodens, steigt hoch und bildet durch Abkühlung in kälteren Luftschichten und nachfolgende Kondensation (das heißt Verdichtung und Verflüssigung) Wolken, die bei Abkühlung als Regen, Schnee oder Hagel wieder zur Erde kommen und den Niederschlag bilden.
Der weitere Weg des Niederschlagswassers ist nicht einheitlich. Zum Teil gelangt es direkt oder an der Erdoberfläche fließend in Gewässer (Bäche, Flüsse, Ströme, Seen, Meere), um an deren Oberflächen wieder zu verdunsten oder an deren Sohle in den Boden zu infiltrieren. Zum anderen Teil verdunstet das Niederschlagswasser sogleich von der Erdoberfläche oder von Pflanzenoberflächen weg. Ein weiterer Teil dringt in die Erdoberfläche ein, wo er jedoch schon aus geringer Tiefe von den Pflanzenwurzeln aufgesaugt und den Pflanzen zugeführt wird, die das Wasser infolge biologischer Prozesse wieder verdunsten. Nur ein geringer Rest tritt tiefer in den Boden ein, soweit dieser entsprechende Poren, Spalten oder Klüfte aufweist. Auf diesem Weg und durch die Exfiltration aus Gewässern bildet sich Grundwasser, welches an Quellen wieder an die Oberfläche tritt oder in Gewässer infiltrieren kann.
Die Beobachtung des Wasserkreislaufs ist im Wasserrechtsgesetz und der Wasser-kreislauferhebungsverordnung (WKEV) geregelt. Die Daten werden von den Hydrographischen Dienststellen in den Ämtern der Landesregierungen erfasst und aufbereitet, von der Abteilung VII/3 – Wasserhaushalt (Hydrographisches Zentralbüro) im BMNT zusammenfassen bearbeitet, in einer Datenbank gespeichert und in den „Hydrographischen Jahrbüchern von Österreich“ veröffentlicht. Mit diesen hydrographischen Daten kann die Wasserbilanz (sh. Wasserbilanz) für Österreich erstellt werden.

Quelle: Abteilung VII/3

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