Schnee ist (mit Hagel) eine feste Form von Wasser, das als Niederschlag von Wolken ausgeschieden wird. Schnee entsteht, wenn sich in den Wolken die feinsten kondensierten Wassertröpfchen durch Abkühlung und Übersättigung an Aerosolen (anorganische Teilchen oder Mirkoorganismen) als Kristallisationskeime anlagern und dort gefrieren. Ist die Lufttemperatur zu tief, kann sich aus dem Wasserdampf Eis direkt bilden. Haben die Schneekristalle eine bestimmte Größe und Schwere erreicht, beginnen sie zu fallen und durchqueren dabei Luftschichten mit anderen physikalischen Eigenschaften (anderer Temperatur, anderer Feuchte). Beim mehrminütigen Fall wachsen die Eiskristalle entlang ihrer Achse. Dieses Wechselbad prägt jedem Eiskristall eine einzigartige Form auf. Die Folge davon ist eine unüberschaubare Vielfalt an Kristallformen (von verzweigten Sternen über lange, dünne Schneekristalle bis hin zu regelmäßig geformten Plättchen).
Ebenso verblüffend wie ihre Formenvielfalt ist ihre ausgeprägte Symmetrie. Allen Formen ist die sechseckige Grundstruktur gemeinsam. Die Ursache dafür ist in der Molekülstruktur von Wasser zu finden. Ist es zu mild oder auch zu kalt, so kann es nicht schneien. Kalte Luft nimmt weniger Feuchtigkeit auf und bei extrem tiefen Temperaturen wird die Luft in den Wolken zu trocken, um Schnee hervorzubringen. Der bei SkifahrerInnen beliebte Pulverschnee, ein trockener Lockerschnee, entsteht bei relativ niedrigen Temperaturen und fällt in sehr kleinen Flocken zu Boden. Auch die Größe der Schneeflocken hängt von der Temperatur ab. Bei milden Temperaturen fallen die größten Flocken. Da sie bis zu 95% Luft enthalten, fallen diese Schneeflocken verhältnismäßig langsam (mittelschwerer Regen fällt ca. um das fünffache schneller). Schnee ist ein schlechter Wärmeleiter und spielt deshalb eine wichtige Rolle im Ökosystem. Viele Pflanzen würden bei tiefer Kälte erfrieren, wenn sie nicht durch eine dicke Schneedecke vom Frost isoliert wären. Unter der Schneedecke können viele Pflanzen einen kalten Winter schadlos überstehen. Nach den gleichen physikalischen Regeln wird auch der technische Schnee – „Kunstschnee“ – hergestellt. Die Voraussetzungen für die technische Schneeerzeugung sind eine Umgebungstemperatur am Gefrierpunkt und eine möglichst niedrige relative Luftfeuchtigkeit. Die zur Schneeerzeugung unterkühlten Wassertropfen werden über spezielle Düsen beigemischt und über eine Turbine oder über eine Lanze auf die Piste geworfen. Im Gegensatz zum Naturschnee nehmen die gefrierenden Wassertröpfchen eine Kugelform an. Wo Naturschnee eine Dichte von 100 Kilogramm pro Kubikmeter erreicht, bringt es Kunstschnee auf 300 bis 500 Kilogramm. Kunstschnee wird von UmweltexpertInnen zumindest ab einer Höhe von 1.500 Metern kritisch beurteilt, wo Pflanzen aufgrund längerer Entwicklungszeiträume die Belastung durch Kunstschnee nicht mehr so gut wettmachen können wie in tieferen Lagen.
Quelle: www.wasserwerk.at