„Virtuelles Wasser“ ist ein Begriff, den der englische Geograf Tony Allan um 1995 prägte. Er bezeichnete damit welche Menge Wasser in einem Produkt enthalten ist oder zur Erzeugung dieses Produktes aufgewendet wird. Virtuelles Wasser soll nach einer umfassenden Bilanz die tatsächlich verbrauchte Menge pro Produkt aufzeigen und folgerichtig den versteckten Verbrauch des Wassers im Alltag. Virtuell ist also nur die Rechnung – das Wasser wird tatsächlich verbraucht und das meist in Ländern mit knappen Ressourcen. Nahezu jedes Produkt enthält virtuelles Wasser. Bei der Erzeugung von Rindfleisch beispielsweise fällt nicht nur Trinkwasser für die Fütterung der Tiere an, sondern auch die Bewässerung von Futterpflanzen. Ein/e Bürger/in der USA braucht im Durchschnitt z. B. etwa 2.000 Liter täglich für den Konsum von Rindfleisch.
Generell verschlingt die Nahrungsmittelproduktion immense Mengen an Süßwasser für die Bewässerung der Landwirtschaft. 65 bis 70 Prozent des globalen Süßwasserverbrauchs werden auf die Landwirtschaft zurückgeführt. Mit der Bilanzierung virtuellen Wassers beschäftigt sich vor allem das „Institute for Water Education“ der UNESCO, das unter anderem die Verbrauchsmengen virtuellen Wassers veröffentlicht. Bei der Herstellung eines Megabyte-Computerchips werden ca. 32 Liter Wasser verbraucht, bei der Herstellung eines Autos bis zu 400.000 Liter, 1.000 bis 2.000 Liter für 1 Kilo Getreide. Die breite Kommunikation des von Allan entwickeltem Modell soll vor allem zur Bewußtseinbildung und dem bewußten Kauf von Produkten beitragen.
Quelle: www.wasserwerk.at