Das Umweltbundesamt hat die Ergebnisse einer Pilotstudie zu Plastikeinträgen in die Donau zusammengefasst. und setzt europaweit neue Maßstäbe.
Die Ergebnisse zeigen, dass jährlich bis zu ca. 40 Tonnen Plastik in der Donau über die österreichische Grenze transportiert werden. Die im Auftrag des BMLFUW unter der Leitung des Umweltbundesamts, gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur und der ViaDonau und den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich und Wien, durchgeführte Studie ist europaweit die erste dieser Art und es werden durch sie neue Maßstäbe gesetzt.
Es zeigte sich, dass sich Plastikteilchen ähnlich wie Schwebstoffe verhalten. In der Nähe zum Ufer sind mitunter höhere Konzentrationen zu beobachten. Transport und Konzentration des Kunststoffes sind abhängig von den Durchflussverhältnissen. Lagen die Ergebnisse für beide Messstellen bei Regulierungsniederwasser sehr ähnlich (rund 3 kg pro Tag), so zeigte sich bei zunehmender Wasserführung eine deutliche Zunahme des Kunststofftransports und der Konzentration. Bezogen auf alle Größenfraktionen liegen die Werte in Aschach bei 10 bis 59 kg pro Tag und in Hainburg bei 7 bis 161 kg (für die Fraktion bis 5 mm zwischen 6 und 40 kg bzw. zwischen 6 und 66 kg).
Für die Gesamtfraktion beträgt die geschätzte Jahresfracht in Aschach < 14 t pro Jahr, in Hainburg < 41 t pro Jahr. Diese Zahlen stehen 875.000 t Kunststoffabfällen gegenüber, die jährlich in Österreich durch die Abfallwirtschaft verarbeitet werden.
Der Hauptanteil der in den Proben identifizierten Kunststoffe bestand aus Polyethylen und Polypropylen. Beide Polymere sind die weltweit am meisten produzierten und umfassen ca. 70 % der 280 Mio. t Kunststoffe, die pro Jahr weltweit erzeugt werden.
90 % der in den Donauproben gefundenen Kunststoffe stammen aus diffusen Einträgen durch Abschwemmung, Windverfrachtung, Abwasser und durch Wegwerfen (Littering). Rund 10 % sind industriellen Ursprungs und stammen aus Produktion, Verarbeitung und Logistik. Einzelne diese Partikel zeigten deutliche Verwitterungsspuren und lassen darauf schließen, dass bereits sekundäres Mikroplastik gebildet wurde.