Am 18.11.2015 erfolgte in Wien ein besonderer Spatenstich: Das Wiener Kleinkraftwerk Wehr Nußdorf, das schon 1899 als Hochwasserschutzbau für die Stadt Wien errichtet wurde, bekommt eine neue „Fisch-Aufstiegshilfe“. Bisher war die Wehr Nußdorf für Fisch & Co. leider Endstation – Fische, die sich auf ihrem Weg donauaufwärts für den Donaukanal entschieden haben, konnten nicht mehr zurück in die Donau wandern. Neue wasserbauliche Vorrichtungen beseitigen diese Barriere und ermöglichen den Wassertieren nun, die Kraftwerksanalagen zu umgehen. So können Fische und Kleinlebewesen ihre Wanderung entlang der Flüsse fortsetzen. Auch größere Exemplare, wie der bis zu 1,5m große Wels, können dank der der Fisch-Aufstiegshilfe und eine Aneinanderreihung von Wanderbecken die einstige Barriere mühelos passieren.
Lebensraum verbinden
Dank der Fisch-Aufstiegshilfe in Nußdorf werden Donau und Donaukanal wieder zu einem durchgängigen Lebensraum verbunden. Laut EU-Wasserrahmenrichtlinie müssen bis Ende 2015 sämtliche Fließgewässer mit Kraftwerksbeteiligung Rahmenbedingungen aufweisen, damit Fische ihre Wanderung im Fluss entlang von Kraftwerken ungehindert durchführen können.
Am 18.11. 2015 wurde beim Spatenstich der Grundstein für das neue ökologische Bauwerk in Nußdorf gelegt. Die Besonderheit der Fisch-Aufstiegshilfe Nußdorf ist neben dem ökologischen Aspekt auch die Lage in einem historisch bedeutenden Ensemble der Otto-Wagner-Ära. Das Projekt ist ein gutes Beispiel, dass Stromerzeugung, Umweltschutz und die Erhaltung von kulturellem Erbe in Wien nicht in Widerspruch stehen.