Ihre erste Assoziation: Speisefisch? Schon, aber…

Fische sind von großer Bedeutung, denn Sie sind Indikatoren für die Qualität von Flüssen, Bächen und Seen. In unseren heimischen Gewässern tummeln sich etwas mehr als 60 Fischarten – von A wie Aalrutte über Hecht und Huchen, bis zu Seesaibling (Fisch des Jahres 2017) und Z wie Zope. Mehr zu unseren heimischen Fischarten gibt es in diesem Video.

Wir leben in einem sehr wasserreichen Land mit einem Fließgewässernetz, das rund 100.000 Kilometer lang ist, und mit ca. 25.000 stehenden Gewässern, die über 250 m² groß sind. Seit vielen Jahren werden Fließgewässer und große Seen (größer 50 ha) im Rahmen des nationalen Gewässermonitorings mit standardisierten Methoden untersucht. Die Vielfältigkeit der österreichischen Seenlandschaft z.B. spiegelt sich auch in den Fischbeständen wider, sowohl was die Artenzahlen als auch die Fischmengen betrifft, die in den verschiedenen Seen zwischen wenigen Kilogramm und bis zu 200 Kilogramm pro Hektar liegen kann.

Fische reagieren besonders sensibel auf Lebensraumveränderungen und deswegen sind sie ein guter Indikator für den Zustand von Gewässern. Diese Veränderungen können sowohl die Wasserqualität als auch die Abflussmengen, die Strukturvielfalt oder die Durchgängigkeit der Gewässer betreffen. Die Klassifizierung des fischökologischen Zustandes erfolgt anhand eines nationalen Bewertungsschemas, das eigens für Fließgewässer und Seen entwickelt wurde.

Große Erfolge konnten bei den Seen erzielt werden, wo viele Maßnahmenaus öffentlicher Hand zur Sanierung der Wasserqualität, vor allem in Hinblick auf die Reduktion von Nährstoffeinträgen, beigetragen haben. An die 90% der überprüften Seen weisen mittlerweile zumindest einen guten Zustand auf. Bei den Fließgewässern zeigen die aktuellen Fischdaten, dass etwa 40 Prozent der Messstellen einem guten oder besseren Zustand entsprechen. Mit welchen Maßnahmen wird der fischökologische Zustand von Fließgewässern verbessert? Spezielle Maßnahmen werden im Zuge der Umsetzung des Maßnahmenprogramms der Nationalen Gewässerbewirtschaftungspläne gesetzt. Dazu zählen u.a. der Bau von Fischaufstiegshilfen zur Wiederherstellung der Gewässerdurchgängigkeit, bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Strukturvielfalt und Lebensraumqualität der Gewässer („Renaturierungen“), Anlegen von Laichplätzen, Abgabe von ausreichendem Restwasser bei Wasserentnahmen, etc. Viele wichtige und große Projekte konnten bereits erfolgreich umgesetzt werden. Als aktuelle Beispiele verweisen wir auch auf die vor kurzem eröffnete die Fischwanderhilfe in Wien / Nußdorf und auf Renaturierungsmaßnahmen an verschiedenen Abschnitten der Melk.

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