Der Lech ist der letzte Wildfluss Mitteleuropas. Er entspringt in Vorarlberg, fließt durch Tirol und mündet in Südbayern in die Donau. Er zeichnet sich besonders durch seine großen Schotterbänke und breiten Auwaldbereiche aus. Auch die vielen verzweigten Flussläufe und das weite Flussbett sind für den Lech charakteristisch. Mit etwa 264 km ist er der drittlängste Nebenfluss der Donau.
Durch enge Regulierungen des Flusses kam es über die Jahre zu einer Abnahme der Schotterflächen. Waren es einst 800 ha, sind davon heute nur noch etwa 210 ha Schotterfläche über. Der ansteigende touristische Zulauf im Lechgebiet führte außerdem zu einer Verringerung der Lebensräume von Pflanzen und Tieren nahe des Lechs. Auch die Biotopvernetzung, also die Verbindung unterschiedlicher Biotope zur Sicherung des Überlebens bestimmter Arten, ist mittlerweile nicht mehr ausreichend.
Um die natürliche Dynamik des Wildflusses und den Lebensraum der dort angesiedelten Tier- und Pflanzenarten zu sichern, wurde jetzt das Projekt „LIFE Lech“ ins Leben gerufen. Es sieht das Entfernen von Flussverbauungen und das Anlegen von Nebenarmen vor. Durch Revitalisierungsmaßnahmen soll die Eintiefung der Flusssohle gestoppt und der Grundwasserspiegel stabilisiert beziehungsweise angehoben werden.
Ebenfalls will man eine Bewusstseinsbildung bei den Besuchern des Lechgebiets schaffen, um die Brutgebiete besonders störungsempfindlicher Vogelarten (zum Beispiel des Flussuferläufers und des Flussregenpfeifers) besser zu schützen.
„LIFE Lech“ ist ein Projekt des EU-Förderprogrammes LIFE (L’Instrument Financier pour l’Environnemet), welches Umwelt- und Naturschutzvorhaben in EU-Ländern finanziell unterstützt.
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