Wasser ist lebensnotwendig, und kann trotzdem zur Bedrohung werden. Auch in Österreich gibt es Naturgefahren wie Hochwasser, Muren, Rutschungen, Steinschlag und Lawinen. Große Wassermengen sind dabei oft der Auslöser. Naturgefahren werden meist durch die Bewegung von Wasser, Schnee, Eis, Erd- und Felsmassen oder Holz an der Erdoberfläche verursacht. Charakterisiert sind diese Prozesse durch hohe Fließgeschwindigkeiten, starke Kräfte und große transportierte Massen. Manche dieser Ereignisse können ohne jede Vorwarnung eintreten und verfügen über eine große Zerstörungskraft. Für Menschen und Tiere kann Lebensgefahr bestehen – sowohl innerhalb als auch außerhalb von Gebäuden. Speziell im Alpenraum stellen sie ein hohes Sicherheitsrisiko dar.

Komplexe Schutzmaßnahmen

Doch die Menschen sind dieser Bedrohung nicht hilflos ausgeliefert. Der Schutz vor Naturgefahren ist eine Aufgabe des Staates und wird von der Bundeswasserbauverwaltung und der Wildbach- und Lawinenverbauung wahrgenommen. Sie erarbeiten Gefahrenzonenpläne, untersuchen die Auswirkungen von Naturgefahren auf den Siedlungsraum und realisieren forstlich-biologische und bauliche Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise die Anpflanzung eines Schutzwaldes oder die Errichtung von Lawinenverbauungen. Prognose und Frühwarnung sind weitere Maßnahmen zum Schutz vor Naturgefahren. 2018 gibt der Bund allein für den Hochwasserschutz 36,7 Millionen Euro aus. Aber: 100-prozentiger Schutz ist trotzdem nicht möglich!

Jede/r von uns ist gefragt

Was können also Privatpersonen tun? Jeder und jede Einzelne kann Vorkehrungen treffen um sich gegen Naturkatastrophen zu schützen. Die wichtigste Faustregel ist: Der beste Schutz ist die Meidung von Gefahrenzonen. Das bedeutet, dass beim Grundstück- oder Hauskauf darauf geachtet werden sollte, ob sich das Wunschobjekt in einem Hochwasser-, Lawinen- und Murengebiet befindet.

Das eigene Haus vor Naturgefahren schützen

Ist das der Fall, gibt es Möglichkeiten durch einen geeigneten Hausbau die Risiken zu minimieren: In Hochwassergebieten kann beispielsweise auf einen Keller verzichtet werden oder das Haus mit einer Wanne gegen das von unten kommende Grundwasser abgedichtet werden. In Murengebieten können Außenwände aus Stahlbeton eingebaut oder durch eine keilförmige Bauweise die Angriffsflächen so klein wie möglich gehalten werden. Sowohl in Lawinen-, als auch in Murengebieten sollten Räume in denen man sich lange aufhält, wie beispielsweise Schlafzimmer, nicht an der Bergseite oder der dem Gewässer zugewandten Seite des Gebäudes liegen.

Alarmplan erstellen

Eine weitere Vorsichtsmaßnahme ist ein persönlicher Alarmplan: Wer entscheidet, ob eine Evakuierung nötig ist? Wer kümmert sich um Schutzmaßnahmen? Wie werden die Kinder informiert bzw. in Sicherheit gebracht? Vor allem Kindern muss genau erklärt werden, wo sie im Ernstfall hingehen können und wie sie sich verhalten sollen. Eine Abstimmung mit den Nachbarn und mit der örtlichen Feuerwehr sollte erfolgen.

Mehr Informationen unter: Leben mit Naturgefahren (bml.gv.at)

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