Seit ein paar Wochen sorgen enorme Mengen an Neuschnee für tägliche und nächtliche Aufräum- und Hilfsarbeiten. Schon seit Ende Dezember kommt es vom Westen bis in den Osten Österreichs zu einer hohen Niederschlagssumme, die in manchen Bereichen schon zu einem Fünftel bis einem Viertel der Jahresniederschlagssumme erreicht. In einigen Regionen ab 500 bis 600 m über der Adria kam es je nach Höhen- bzw. Windbedingungen zu einer Schneedecke von 200 bis mehr als 400 cm. Die Lawinengefahr ist von Vorarlberg über Tirol und Salzburg, dem Salzkammergut, der Obersteiermark bis zum Semmering-Raxgebiet groß. Im Montafon, im Arlberggebiet, im Oberinntal, im Karwendelgebiet nördlich von Innsbruck, im Zillertal und im Pinzgau in Salzburg ist sie auf Stufe 5, also sehr groß. Die Einsatzkräfte der Feuerwehren, der Lawinenwarnung, der Rettungsdienste, der Straßenverwaltungen, der Gemeinden und viele freiwilligen Helfer und Helferinnen sind seit Tagen damit beschäftigt Verkehrsverbindungen befahrbar zu machen, die Lawinensituation zu beurteilen, die Schneelast auf den Dächern zu verringern und Menschen in Notlagen zu helfen.

 

Auch der hydrographische Dienst ist gefordert

Die extremen Niederschlagsmengen fordern auch das Personal des hydrographischen Dienstes, da die Messungen auch unter erschwerten Bedingungen zu betreiben sind. Das Messnetz der Hydrographie liefert wertvolle Daten zur Beurteilung der zukünftigen Hochwassergefahr. Alle Messdaten, sind notwendig und wertvoll, da jeder Datenausfall die Güte der Hochwasserprognose für das Frühjahr 2019 beeinträchtigt. Wann und ob überhaupt eine Hochwassergefahr entsteht, hängt von vielen Faktoren ab und kann jetzt noch nicht vorhergesagt werden.

Was man bereits aufgrund der Messungen sagen kann, ist, dass die Bodenfeuchte in den Tallagen im Salzburger Flachgau und im oberösterreichischen Innviertel jetzt schon sehr hoch ist. Auch die Seewasserstände im Salzburger Flachgau sind für diese Jahreszeit außergewöhnlich hoch.

Das Niederschlagsdefizit des Jahres 2018 in den schneereichen Gebieten Österreichs, ist mit den Niederschlägen in den ersten beiden Wochen des Jahres 2019 mehr als ausgeglichen worden. Die Hydrographie Österreichs ist gefordert, den Schmelzwasseranteil mit dem vorhergesagten Niederschlag zu kombinieren, den daraus resultierenden Abfluss zu quantifizieren und zeitgerecht vor Hochwasser zu warnen.

Abflussprognosen und aktuelle Hochwasserfallwarnungen findest du hier: http://pegel-aktuell.lfrz.at/ bzw. http://www.ehyd.gv.at/ 

Vollständiger Bericht unter:

https://bit.ly/2RvysGc 

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