Wasser ist eine dursichtige, geschmacksneutrale Flüssigkeit, ihre chemische Formel lautet H2O. So weit so gut. Doch damit ist es nicht getan. Wir unterscheiden verschiedene Arten von Wasser, wie Quellwasser, Grundwasser, Mineralwasser und so weiter. Doch was ist das eigentlich und wie unterscheiden sie sich voneinander? Und was davon ist Trinkwasser?
GENERELLE UNTERTEILUNG: GRUNDWASSER – OBERFLÄCHENGEWÄSSER
Ganz generell kann Wasser in zwei Kategorien eingeteilt werden: Grundwasser und Oberflächengewässer.
Grundwasser ist unterirdisches Wasser, das sich in Hohlräumen in der Erde befindet, also beispielsweise in den sogenannten Poren oder in Feldkluften. Das Wasser sickert durch Niederschlag, Schneeschmelze oder über Seen und Flüsse in den Boden. Gut durchlässige Boden- oder Gesteinskörper, in deren Hohlräumen Grundwasser fließen oder stehen kann, bezeichnet man als Grundwasserleiter oder Aquifere. Diese werden nach unten von gering durchlässigen Boden- oder Gesteinskörpern begrenzt, sie werden Grundwasserstauern genannt. An die Oberfläche kommt das Grundwasser entweder natürlich – durch Quellen- oder wird technisch heraufgeholt, wie beispielsweise durch Brunnen.
Oberflächengewässer ist wie der Name schon sagt, das Wasser, dass sich an der Oberfläche der Erde befindet. Das heißt, es ist jenes Wasser, das in Bächen, Flüssen, Seen oder Talsperren vorhanden ist. Es ist eine Mischung aus Grund-, Quell-, Niederschlags- und nicht zuletzt auch von Abwasser.
Fun Fact: Seewasser in großer Tiefe, also ab etwa 40 Metern, ist gewöhnlich keimarm und frei von Trübungsstoffen, weshalb es in der Qualität dem Grundwasser ähnlich ist.
QUELL- UND MINERALWASSER
Quellwasser ist das Wasser, das direkt aus einer Quelle kommt. Das heißt, es ist im Prinzip Grundwasser. Wasser aus einem Quellbach ist rein theoretisch schon kein reines Quellwasser mehr, da der Bach dem Wetter ausgesetzt ist und somit auch Niederschlag mitführt. Wasser aus dem Quellbach gehört somit zu den Oberflächengewässern.
Mineralwasser ist Grundwasser mit besonderen Eigenschaften, es beinhaltet viele Mineralien, wie der Name schon vermuten lässt. Beispielsweise enthalten viele Mineralwässer mehr Magnesium oder Zink als normales Grundwasser. Es muss direkt am Gewinnungsort abgefüllt werden, also entweder bei der Quelle oder am Brunnen. Um sich in Österreich die Bezeichnung Mineralwasser zu verdienen, benötigt man für den Gewinnungsort eine amtliche Anerkennung.
TRINKWASSER
Die Geschichte hat gezeigt, dass die Trinkwasserversorgung die Basis für die Entwicklung von Lebensqualität und Wohlbefinden ist. Im Laufe der Jahrhunderte konnten durch eine saubere Trinkwasserqualität viele Krankheiten und Seuchen vermieden werden. Ungefähr 90% der österreichischen Bevölkerung haben heutzutage Zugang zu einer zentralen Trinkwasserversorgung, ebenso viele sind an Kanalisations- und Abwasserreinigungsanlagen angebunden.
ÜBERPRÜFUNG DES TRINKWASSERS: WIE KANN EINE GUTE QUALITÄT LAUFEND GARANTIERT WERDEN?
Das österreichische Trinkwasser muss bestimmte Kriterien erfüllen, um als solches zu gelten. Eine einwandfreie Wassergüte wird nur dann bescheinigt, wenn die Überprüfung des Trinkwassers nach den Regeln des Lebensmittelgesetzes durchgeführt wird. Die Kontrolle basiert auf dem Augenschein und einer Wasseruntersuchung. Die Wasseruntersuchung beinhaltet die Analyse des Wassers, die Kontrolle der Wasserversorgungsanlagen und die Einschätzung der örtlichen Gegebenheiten des Wasserspenders – also dem Ort, an dem das Wasser gewonnen wird, beispielsweise eine Quelle. Die Parameterwerte im Wasser (z.B. pH-Wert, Pestizide, Blei, ect.) dürfen die zulässige Höchstkonzentration nicht überschreiten. Im Prinzip soll Trinkwasser frei von tierischen und pflanzlichen Organismen sein. Da es eine laufende Gefahr der Verunreinigung gibt, wird das Trinkwasser regelmäßig überprüft.