Die hydrografischen Messdaten vom Jänner wurden ausgewertet. Der Jänner 2020 blieb im Großteil Österreichs deutlich zu trocken. Vor allem im Süden gab es nicht einmal 20 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmenge.
WENIG BIS GAR KEIN NIEDERSCHLAG IN WEITEN TEILEN ÖSTERREICHS
In keiner Region Österreichs wurde der Mittelwert der Niederschlagssumme im Jänner nur annähernd erreicht. Besonders ausgeprägt war die Trockenheit südlich des Alpenkammes – von Vorarlberg bis ins Burgenland, wo es um 25 bis 50 Prozent trockener war als in einem durchschnittlichen Jänner. An einigen Wetterstationen wurde sogar gar kein Niederschlag gemessen. Beispielsweise in Lienz in Osttirol – im November 2019 noch mit einem Niederschlagsmonatsrekord – blieb es den ganzen Jänner über trocken.
GRUND HOCHDRUCKGEBIETE
Ähnlich wie im Vormonat Dezember blockierten Hochdruckgebiete mit dem Kern über Mittel- und Südeuropa an vielen Tagen im Jänner den Vorstoß feuchter und kalter Luftmassen vom Nordwesten. Dadurch waren winterliche Wetterlagen mit Kälte und Schnee selten. Die Hochdrucklagen brachten viel Sonnenschein in den Bergen. Weniger begünstigt waren die Tallagen, in denen sich oft die Kaltluft mit Nebel den ganzen Tag hielt.
SCHNEESITUATION UNTERSCHIEDLICH AUSGEPRÄGT
Die Schneesituation war im Jänner sehr unterschiedlich. Die Neuschneesumme im alpinen Gelände blieb durchwegs unter dem klimatologischen Mittel. Im Süden hingegen regnete bzw. schneite es fast gar nicht.
NIEDERSCHLAGSMANGEL IM WINTER GEFÄHRDET GRUNDWASSERNEUBILDUNG IM FRÜHJAHR
Die Niederschlagssummen in den ersten beiden Wintermonaten Dezember 2019 und Jänner 2020 blieben in den Niederungen und im östlichen und südlichen Flach- und Hügelland deutlich unter den Erwartungswerten. Altschnee gibt es geschlossen nur mehr in den hochalpinen Lagen. Bleibt die Lufttemperatur mild und der Niederschlag weiter unter dem Mittelwert, dann sind die Voraussetzungen für eine ausreichende Grundwasserneubildung nicht mehr gegeben.