Rund 130 Liter Trinkwasser täglich brauchen die Österreicherinnen und Österreicher durchschnittlich pro Kopf im Haushalt: Zum Kochen, Duschen oder Blumengießen beispielsweise. Dabei gehen sie bewusst und sparsam mit dem Wasser um. Der Großteil des Wassers, das in Anspruch genommen wird, entfällt jedoch nicht auf diese Kategorien, sondern versteckt sich anderswo – in den Produkten des Alltags. Das sogenannte „virtuelle“ Wasser steckt in Laptops, Kleidung, Autos und zum größten Teil in Nahrungsmitteln und wurde zur Herstellung der Waren gebraucht, verschmutzt oder für das Wachstum von Pflanzen verbraucht. So stecken zum Beispiel jeweils 1.000 Liter „virtuelles“ Wasser in nur 10 Espressi-Tassen, 9 Kilogramm Paradeiser oder in 1/3 eines Baumwoll-T-Shirts.
Trinkwasser in Österreich
Hierzulande wird das Trinkwasser aus dem gut geschützten Grundwasser aus Quellen und Brunnen gewonnen, was im europäischen Vergleich keine Selbstverständlichkeit ist.
Bundesministerin Elisabeth Köstinger: „Österreich hat ausreichende und sehr gute Wasservorräte, doch der Klimawandel zeigt auch bei uns deutliche Spuren wie vermehrte Trockenperioden und Hitzewellen. Ich möchte daher das öffentliche Wasserbewusstsein dahingehend schärfen, dass wir uns auch dieses indirekten Wasserverbrauchs bewusst sind und beim Konsum besonders auf Nachhaltigkeit und Regionalität achten und mit Wasser sorgsam umgehen“,
Um diese Besonderheit auch in Zukunft zu erhalten, setzt sich die ÖVGW (Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach) besonders für den Schutz der Ressource ein. Die Studie „Virtuelles Wasser 2021“ zeigt, wie jede und jeder Einzelne etwas dazu beitragen kann.
Gleiches Produkt – anderer Wasserfußabdruck
Der Klimawandel führt zu Veränderungen in der Verteilung und zu einem weltweit steigenden Wasserverbrauch vor allem in der Landwirtschaft, wodurch Wasser zu einer noch wertvolleren Ressource werden wird. Um sie zu schützen, kann der Verbraucher oder die Verbraucherin auf die Herkunft des Produktes achten. Aufgrund von klimatischen und produktionsspezifischen Faktoren sowie dem unterschiedlichen Wasserbedarf der Pflanzen, kann der virtuelle Wassergehalt für das gleiche Produkt variieren. Regionale Produkte aus Österreich schneiden im internationalen Vergleich hinsichtlich des Wasserfußabdrucks gut ab, was am Beispiel von Paradeisern sieht: Österreich importiert Paradeiser hauptsächlich aus Italien. Während für 1 Kilogramm italienischer Paradeiser mehr als 100 Liter Wasser benötigt werden, benötigen die in Österreichisch produzierten Paradeiser deutlich weniger als 50 Liter Wasser pro Kilogramm.
Virtueller Wasserverbrauch in Österreich wächst
Der individuelle virtuelle Wasserverbrauch wächst und damit auch der Wasserfußabdruck. Es ist absehbar, dass die Auswirkungen des Klimawandels dieses Phänomen noch beschleunigen. Daher ist es umso wichtiger, dass das die Konsumentinnen und Konsumenten ihr persönliches Verhalten im Hinblick darauf anpassen. Studienautor Roman Neunteufel von der Universität für Bodenkultur in Wien: Laut Studie ‚Virtuelles Wasser 2021‘ kann jeder und jede in Österreich täglich rund 280 Liter Wasser pro Tag sparen – ganz einfach, indem wir keine Lebensmittel wegwerfen.“
Die Studienergebnisse belegen, dass wir mit unseren Konsumentscheidungen einen Beitrag zum Wassersparen leisten können.
So kann etwa mittels
- bedarfsorientiertem Einkaufen,
- dem Konsum möglichst regionaler und saisonaler Lebensmittel sowie mittels
- Vermeidung von Lebensmittelabfällen
der persönliche Wasserfußabdruck reduziert werden.
Täglich Trinkwasser in bester Qualität rund um die Uhr das ganze Jahr über verfügbar zu haben, ist keine Selbstverständlichkeit. Seit 2016 wird deshalb der österreichische TRINK´WASSERTAG von der ÖVGW und den Wasserwerken veranstaltet.
Ausführliche Informationen zum TRINK ́WASSERTAG: www.trinkwassertag.at
Mehr Informationen gibt es in der Presseaussendung oder auf der Website des BMLRT.