Die Gemeinde Flachau ist mit 320 Objekten, diversen Straßen und Infrastruktureinrichtungen vor den Gefahren durch Hochwasser nicht ausreichend geschützt. Deshalb hat sich die Gemeinde zur Umsetzung eines gesamtheitlichen Hochwasserschutzprojektes entschlossen und diese zur Genehmigung beim BMLFUW eingereicht.
Der Gefahrenzonenplan für die Enns in Flachau, der im Jahr 2010 fertig gestellt wurde, zeigt auf, dass im Ortsbereich von Flachau bei einem 100-jährlichen Hochwasserereignis insgesamt ca. 320 Objekte, diverse Straßen und Infrastruktureinrichtungen durch Überflutung bzw. Zerstörung bedroht sind. Aber nicht nur bei seltenen Hochwasserereignissen ist mit Schäden zu rechnen, bereits ab einem Hochwasserereignis mit nur 7-jähriger Auftrittswahrscheinlichkeit werden Ortsteile in Flachau stellenweise gefährdet.
Die Umsetzung des Hochwasserschutzes für Flachau erfolgt an der Pleissling, dem Hauptzubringer der Enns, wo ein Hochwasserrückhaltebecken mit einem Fassungsvermögen von rd. 300.000 m3 errichtet wird.
Im Ortsbereich von Flachau werden auf einem Flussabschnitt von 6 km Hochwasserschutzdämme und –mauern, Brückenhebungen sowie Flussprofilertüchtigungen vorgenommen. Weiters werden auf einer Gesamtlänge von rd. 1,3 km ökologisch und schutzwasserbaulich erforderliche Aufweitungen an der Enns, welche im Einklang mit den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie eine wertvolle Strukturierung und ökologische Verbesserung der Enns bewirken sollen, ausgeführt.
Die Projektierung der wildbachtechnischen Belange beim Hochwasserrückhaltebecken wurde durch die Wilbach- und Lawinenverbauung – Gebietsleitung Pongau vorgenommen. Auf das Know-how der Wildbach- und Lawinenverbauung soll auch bei der Bauausführung zurückgegriffen werden. So werden beim Hochwasserschutzprojekt Flachau sowohl die Bundeswasserbauverwaltung als auch die Wildbach- und Lawinenverbauung gemeinsam zur Realisierung der Schutzmaßnahmen beitragen.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 9 Millionen Euro. Das BMLFUW übernimmt 82,5 % der Kosten und mit 7,4 Millionen Euro den wesentlichen Kostenteil, die restlichen 17,5 % trägt die Gemeinde Flachau. In einer durchgeführten Kosten-Nutzen-Untersuchung wird die hohe Effizienz der Maßnahmen unterstrichen. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2011 festgelegt. Im Jahr 2013 sollen die Schutzmaßnahmen in Flachau fertig gestellt sein.
klaus-peter.hanten@lebensministerium.at