Die über 80 Millionen Menschen, die im Donaueinflussgebiet leben, sprechen mehr als zwei Dutzend verschiedene Sprachen und sind auf 19 Staaten verteilt. Die Länder des Donauraums unterzeichneten 1994 die Konvention zum Schutz der Donau. Zu ihrer Implementierung nahm 1998 die Internationale Kommission zum Schutz der Donau (IKSD oder ICPDR für „International Commission for the Protection of the Danube River“) ihre Arbeit auf.

Ihre Aufgaben waren von Anfang an breit: Nachhaltige Wasserbewirtschaftung, Schutz und nachhaltige Nutzung von Grund- und Oberflächenwasser, die Reduktion von Nähr- und Schadstoffen, Hochwasserschutz und die Vermeidung von Eisschäden, sowie die Reduktion der Schadstoffbelastung im Schwarzen Meer. Seit dem Jahr 2000 hat die Implementierung der EU Wasserrahmenrichtlinie innerhalb des Donauflussgebietes die höchste Priorität, seit 2007 auch die EU Hochwasserrahmenrichtlinie.

Mitglieder und Arbeitsweise

Die EU selbst ist zeichnendes Mitglied – wie auch alle Länder, die einen größeren Anteil als 2000 Quadratkilometer am Donaueinflussgebiet haben. Das sind Deutschland, Österreich, die Tschechische Republik, die Slowakei, Ungarn, Slowenien, Rumänien und Bulgarien innerhalb der EU; sowie Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, die Republik Moldawien und die Ukraine außerhalb. Die Aktivitäten der IKSD stützen sich in weiten Teilen auf die Beiträge von Arbeitsgruppen, die von Expertinnen und Experten aus den einzelnen Mitgliedsländern gebildet werden. Durch sie schafft die IKSD eine Plattform für koordinierte Maßnahmen aller Mitglieder.

Die historische Umweltbelastung für Gewässer im Donauraum ist auf zahlreiche Faktoren zurückzuführen. Um diesen zu begegnen, erarbeitete die IKSD im Jahr 2000 das „Joint Action Programme“, das im selben Jahr durch die EU Wasserrahmenrichtlinie ergänzt wurde. Die Ursachen für die Umweltbelastung können grob in vier Hauptbereiche unterteilt werden: Organische Verschmutzung, Nährstoffbelastung, Gefahrenstoffbelastung und hydromorphologische Änderungen. Vor allem auf Basis dieser vier Punkte wurde bis zum Jahr 2009 der Donau Flussbewirtschaftungsplan erarbeitet. Er gibt den Gewässerzustand im Einflussgebiet der Donau wieder und beschreibt die vorliegenden Umweltprobleme. Dazu werden passende Gegenmaßnahmen vorgestellt und evaluiert.

Strategische Ausrichtung der IKSD

Bei einem Ministertreffen im Februar 2010 erreichte die IKSD die Unterzeichnung einer Erklärung durch die Umweltminister der Mitgliedsländer, die Donau Deklaration. Sie betont den Bedarf nach mehr intersektoraler Kooperation und bringt politische Unterstützung für den Flussgebietsbewirtschaftungsplan. Die bisherigen Erfolge sind vor allem auf Anstrengungen der Umweltressorts zurückzuführen – in Zukunft sollen aber auch andere Bereiche vermehrt eingebunden werden, die für die Natur- und Ressourcenverwaltung eine Rolle spielen.

Der wichtigste Bereich für die Nutzung von Synergien könnte in den nächsten Jahren aber in der Donaustrategie der EU liegen. Die IKSD koordiniert hier die Anstrengungen einzelner Länder, aber auch die intersektorale Zusammenarbeit in so unterschiedlichen Gebieten wie der Anpassung an den Klimawandel, Fischmigration am Eisernen Tor oder einem LIFE+ Projekt zur Einbindung der Öffentlichkeit.

Der Sitz des Permanenten Sekretariats der IKSD befindet sich im Vienna International Center („UNO City“) in Wien:

ICPDR Secretariat

Vienna International Centre, Room D0412

Email: icpdr@unvienna.org

Web: http://www.icpdr.org

Wagramer Strasse 5

A-1220 Vienna

Austria

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