Weltklimagipfel startet heute in Durban/Südafrika
„Im Kampf gegen den Klimawandel und damit verbundene Wetterextremereignisse, Gesundheits- und Umweltschäden, Artenverluste und wirtschaftliche Einbußen sind weitere, globale Anstrengungen dringend erforderlich. Heute startet der UN-Weltklimagipfel in Durban, bei dem VertreterInnen aus 190 Staaten aufeinandertreffen. Trotz unterschiedlichster Standpunkte haben wir alle ein- und denselben Feind zu besiegen, den Klimawandel, und Verantwortung zu übernehmen“, betont Umweltminister Nikolaus Berlakovich anlässlich der heute startenden Welt-Klimakonferenz in Durban. ****
Berlakovich, der sich ab kommendem Montag selbst in Südafrika für mehr Klimaschutz einsetzen wird, steckt die österreichische Position klar ab: „Die Verpflichtungen des Kyoto-Protokolls laufen Ende 2012 aus und es existiert noch kein neues Abkommen. Das heißt, es entsteht eine Lücke nach 2012. Bei den aktuellen Verhandlungen in Durban wird es vor allem darum gehen, wie man diese Lücke im Sinne des globalen Klimaschutzes schließen kann. Eine vorübergehende Alternative zu einem neuen Abkommen ist eine 2. Verpflichtungsperiode der Vereinbarungen von Kyoto, aber nicht ohne Bedingungen.“
„Österreich und die EU sind ganz klar offen und bereit für eine 2. Verpflichtungsperiode, aber gleichzeitig sind folgende Punkte unerlässlich: So muss in Durban ein klares Verhandlungsmandat für ein neues, umfassendes und rechtsverbindliches Abkommen zustande kommen und ein Fahrplan erstellt werden – und zwar von allen Staaten“, betont der Umweltminister. „Die Bereitschaft der EU allein ist zu wenig, denn sie steht mittlerweile nur noch für 11% des globalen Treibhausgasausstoßes. China verursacht bereits 21% und die USA 14% der weltweiten Emissionen. Genau diese Anteile zeigen, wie enorm wichtig es ist, alle mit an Bord zu holen.“ Die zweite von der EU formulierte Bedingung ist, dass die Umweltintegrität des Kyoto-Protokolls gewahrt bleibt.
„Wir werden bei den Verhandlungen für einen besseren Klimaschutz kämpfen – im Sinne der jetzigen und künftigen Generationen. Es ist außerdem wichtig, dass Ökologie und Ökonomie Hand in Hand gehen. Wir brauchen ein neues Denken“, so Berlakovich, der darauf hinweist, dass Klimaschutz auch als wirtschaftliche Chance begriffen werden muss. Der letzte Klimagipfel in Mexiko im Dezember 2010 brachte mit dem Cancun-Agreement einige wichtige Errungenschaften hin zu einem globalen, umfassenden Klimaschutzabkommen für die Zeit nach 2012. „Genau dort müssen wir ansetzen und weiterarbeiten“, so der Minister. „Globale Vorwärtsentwicklungen sind Mammutprojekte. Aber wir können und müssen Schritt für Schritt ans Ziel kommen“, so Berlakovich.
28.11.2011