Kurz zusammengefasst ware es in den Tälern zu warm, auf den Bergen jedoch der Jahreszeit entsprechend kalt. Die Trockenperiode setzte sich im Süden fort. Im Westen gab es viel Schnee.

Sowohl die Lufttemperatur als auch der Niederschlag zeigt im Jänner 2012 regional sehr große Unterschiede. Nicht außergewöhnlich ist, dass die Temperaturen in den Wintermonaten von Jahr zu Jahr sehr stark vom Mittelwert abweichen können.

Im heurigen Jänner war es in den Tälern vom Innviertel bis zum Seewinkel zwischen +1,5 bis +2,5 °C zu warm. In den alpinen Lagen hingegen war es im Vergleich mit dem Mittelwert von 1971-2000, um ca. -1,5 °C zu kalt. Vor allem im Süden und Osten Österreichs waren es nicht die absoluten Temperaturmaxima, sondern höhere Temperaturminima die eine überdurchschnittliche Monatstemperatur ergaben. Für Österreich ergibt sich somit im Jänner eine deutlich positive Abweichung von +1,6°C.

Ebenfalls große Differenzen ergibt das Bild der Verteilung des Niederschlags in Österreich. In großen Teilen Kärntens, in der Südsteiermark und im Südburgenland brachte nach dem niederschlagsfreien November, dem trockenen Dezember auch der Jänner deutlich unterdurchschnittliche Niederschlagssummen. Ganz anders gestaltete sich die Niederschlagssituation im Westen und nördlich des Alpenhauptkammes bis zum Semmering wo bis zu 3,5-mal mehr Niederschlag gefallen ist.

Fast zu viel Schnee in den Bergen Westösterreichs

Bezogen auf ganz Österreich summierten sich die Niederschläge auf einen Überschuß von ca. +70%. In der Bergen wurde davon der größte Teil in Form von Schnee gespeichert und kam nicht zum Abfluß. Vor allem in den Tälern kamen durch den teilweise sehr nassen Schnee hohe Belastungen zusammen, die einige Dächer einstürzen ließen und zu Bruchholz in den Wäldern führten.

Weiter im Osten und Norden Österreichs war es im Flachland und in den Tälern Regen, der rasch zum Abfluss kam und die Wasserführung der Fließgewässer erhöhte.

Im Süden zu trocken und wenig Schnee

Auffällig ist auch die besondere Trockenperiode und Schneearmut in der Südsteiermark, im Südburgenland und stellenweise in Kärnten und Osttirol. Auch die Anzahl der Schneedeckentagenblieb in diesen Regionen hinter dem vieljährigen Jännermittel zurück. Im Osten gab es zwar Niederschlag der fiel aber durch die vergleichsweise hohen Temperaturen in den Tälern als Regen. In Wien wurden aus diesem Grund nur drei Schneedeckentage gezählt, elf sind hier der vieljährige Mittelwert.

Viel Wasser in den Gewässern im Westen

Deutlich überdurchschnittliche Abflüsse wurden an den Gewässern im Westen Österreichs und nördlich entlang des Alpenhauptkammes bis ins niederösterreichische Mostviertel beobachtet. Spitzenreiter in der Jännerbilanz ist der um das 2,5 fache höher als erwartete Abfluss am Pegel Kennelbach/Bregenzer Ache. Aber auch die Donaupegel Kienstock und Wien zeigen ein Plus von mehr als +60%, im Vergleich mit den seit 1951 beobachteten Abflusswerten.

Wenig Wasser im Süden Österreichs

Dem gegenüber stehen die Abflüsse an den Gewässern im Süden, in Kärnten, der Südsteiermark bis ins südliche Burgenland, wo die Mittelwerte der Monatsfrachten um bis zu 40% unterschritten wurden. Österreichweit ergibt sich ein Überschuss an den Abflüssen in unseren Gewässern von etwas weniger als +40%. 

Grundwasser sinkt im Süden Österreichs weiter ab

Im Jänner wurden im Westen steigende, im Osten meist gleichbleibende und im Süden nach wie vorsinkende Grundwasserstände beobachtet. So wurden in Vorarlberg und Tirol gebietsweise neueMaximalwerte für Jänner registriert, während die Grundwasserspiegel in Osttirol und Teilen der Steiermark im Bereich des Minimums für diese Jahreszeit lagen.

 
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