Heinz Stiefelmeyer vom BMLFUW machte sich ein besonderes Geschenk zu seinem Geburstag. wasseraktiv berichtet darüber im O-Ton:

Anlässlich meines 50-ers habe ich mir die Errichtung eines Brunnen ins Afrika gewünscht. Wichtig dabei war mir – da ich zahlreiche afrikanische Länder kenne – dass der Brunnen auch tatsächlich errichtet wird und seine Funktion längerfristig gesichert ist. Allein das Auffinden eines Standortes war nicht ganz so einfach, aber Dank der sehr engagierten Leiterin der Organisation „Leben braucht Wasser“ Gaby Stuck wurde schließlich ein geeigneter Ort in einer Schule gefunden.

Der Brunnen ist fast einhundert Meter tief und hat eine Ergiebigkeit von etwa einem Sekundenliter. Damit werden die Schule mit etwa dreihundert SchülerInnen samt Lehrpersonal und Angestellten sowie die eigenen landwirtschaftlichen Flächen versorgt. Die vor etwa zwanzig Jahren errichtete öffentliche Wasserleitung in Hai ist nämlich nur auf etwa auf dreitausend Einwohner ausgelegt, aber zwischenzeitlich hat sich die Einwohneranzahl mehr als verzehnfacht, womit auch diese Leitung hoffnungslos überlastet ist bzw. an vielen Tagen einfach kein Wasser zur Verfügung steht.

Insgesamt habe ich wieder einmal tiefe Eindrücke mit nach Hause genommen:

  • Wassersuche im Massailand, wo bis dato mit Sicherheit noch niemals ein Tourist war. Die Herzlichkeit und Dankbarkeit der Bevölkerung waren unbeschreiblich. Die zahlreichen Schul- und Aidswaisenhausbesuche haben mir die „wirklichen“ Probleme dieser Welt vor Augen geführt.
  • Faszinierend ist für mich immer wieder der Wissensdrang dieser Kinder und die außerordentliche Disziplin in den teils sehr großen und mehr als einfachen Klassenzimmern aber auch die ehrliche Freude über kleinste Geschenke.
  • Und schließlich – da wir in einfachen Verhältnissen gewohnt haben und abseits der Touristenpfade gefahren sind – der ständige und sichtbare Wassermangel, den wir uns in unseren Breiten überhaupt nicht vorstellen können. Obwohl wir rund um den Kilimanjaro und Mount Meru unterwegs waren, ist es immer wieder beeindruckend, vor allem Frauen und Kinder bei den Wasserlöchern und den wenigen öffentlichen Wasserstellen mit ihren Kanistern angestellt zu sehen und zu wissen, dass viele von ihnen oft mehrere Stunden pro Tag mit dem Wasserholen beschäftigt sind. Hier wird definitiv kein Tropfen Wasser verschwendet!
  • Ich kann daher nur Jedem empfehlen, bei seinen Reisen mit offenen Augen und Ohren ein bisschen abseits der Trampelpfade zu gehen – dann erscheinen die eigenen „Probleme“ plötzlich unter ganz anderem Licht.

Als nächste Aufgabe habe ich es übernommen ab dem kommenden Jahr einen Schüler der Berufsschule, der besonders engagiert ist, zu fördern und – hoffentlich – in die Selbstständigkeit zu führen.

Unter diesem Link lade ich Sie ein, einen kleinen Eindruck von der Reise zu erhalten und vielleicht auch Lust auf die Bereisung dieses phantastischen Kontinents zu bekommen.

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