Seit 2010 läuft im unteren Gailtal in Kärnten ein von der EU kofinanziertes Projekt zur Flussinstandhaltung und -revitalisierung. In drei „Musterstrecken“ wird die monoton regulierte Gail umgestaltet. Aufweitungen innerhalb der Gaildämme verbessern den Abfluss und schaffen gleichzeitig Platz für naturnahe Strukturen. Im Umland wird ein Band aus Gewässern, Auwäldern und Feuchtwiesen geschaffen. Die Kosten von rund 2,5 Mio. Euro tragen überwiegend die EU und das BMLFUW.

Weil Sandablagerungen und Bewuchs auf den Gaildämmen den Durchfluss immer mehr einengen und der Pflegeaufwand steigt, werden in drei „Mustertrecken“ an der Gail verschiedene Modelle zur Neugestaltung des Abflussprofils getestet. Ziel ist es, der Gail so viel Raum und Dynamik zurückzugeben, dass sie ihr Bett möglichst selber offen halten kann. Damit soll künftig der Aufwand für die Instandhaltung der Gaildämme minimiert werden. Gleichzeitig sollen wieder Gail-typische Strukturen wie Schotter- und Sandbänke entstehen. Die Zukunft wird zeigen, welche Maßnahmen die ökologische Situation am nachhaltigsten verbessern, ohne die Hochwassersicherheit einzuschränken. Die Erfahrungen aus dem LIFE-Projekt an der Gail können später auch an anderen Flüssen mit ähnlicher Problemstellung gute Dienste leisten.

Begleitend zu den Musterstrecken im Fluss setzte die Wasserwirtschaft Hermagor auch im Flussumland eine Reihe von Maßnahmen um. Drei Altarme wurden saniert, vier große Stillgewässer geschaffen und mit der „Kleinen Gail“ ein zwei Kilometer langer Lauenbach neu angelegt. Dank mehrerer Schulaktionstage sind viele SchülerInnen und LehrerInnen aus der Region mit dem LIFE-Projekt bestens vertraut. Weitere Besuchereinrichtungen wie ein Wassererlebnisbereich und ein Aussichtshügel sind in Vorbereitung. Nach Abschluss der Bauarbeiten ist für Ende September 2014 ein großes Abschlussfest geplant.

Weitere Informationen unter >>

Skip to content