Das BMLFUW wurde über die in der Vergangenheit liegenden Störfälle zu Kunststoffeinträgen in die Donau Mitte März 2014 in Kenntnis gesetzt. In umgehend veranlassten Untersuchungen des BMLFUW, der Via Donau, der Länder und des Umweltbundesamts sollen die Frachten in der Donau im Längsprofil noch genauer erhoben werden, als in einer Studie der Universität Wien, die mehrere Messstellen im Längsverlauf nur am Ufer untersuchte. Auf Basis dieser Ergebnisse können weitere Maßnahmen geplant werden.
Darüber hinaus wird über internationale Kontakte (Umweltbundesamt in Deutschland, BAfU Schweiz etc.) der Frage nach Auswirkungen der Mikroplastikverunreinigungen auf die Gewässerbiozönose nachgegangen, weil sich die bisherigen Forschungen hauptsächlich auf Marine- und nicht auf Binnengewässer bezogen haben.
Eine routinemäßige Überwachung des Kunststoffgehalts (Plastikmüll, industrielles Rohmaterial) in den Gewässern gibt es aktuell nicht; weder auf EU-Ebene noch national sind dafür Grenzwerte festgelegt. Gemessen werden Inhaltsstoffe, wie z.B. Weichmacher oder Cadmiumverbindungen, die aber auch aus anderen Quellen stammen können.
Weitere Maßnahmen werden und wurden bereits von der Gewässeraufsicht des Landes NÖ durchgeführt.
Laut der Studie der Universität Wien wurden im Jahr 2010 pro 1.000 m3 Donauabfluss 938 Plastikteilchen gefunden, der Großteil (über 80 %) davon war industrielles Rohmaterial (kleine Plastikkügelchen mit ca. 2 mm Durchmesser), der Rest zerkleinerter sonstiger Plastikmüll. Gewichtsmäßig machte das industrielle Rohmaterial ca. 40 % des gefundenen Plastiks aus, 60 % war der sonstige Plastikmüll.
Im Jahr 2012 wurden deutlich weniger, nämlich 55 Plastikteilchen pro 1.000 m3 Donauabfluss gemessen. Diesmal überwiegt der sonstige Plastikmüll mit ca. 70 % der Teilchen. Gewichtsmäßig waren es sogar ca. 90 % sonstiger Plastikmüll und 10 % industrielles Rohmaterial.