Die 1980 eingeführte und 1998 überarbeitete EU-Trinkwasserrichtlinie hat bewirkt, dass überall in der EU Trinkwasser von hoher Güte zur Verfügung steht. Die Trinkwassergüte und der erforderliche Aufbereitungsgrad hängen in hohem Maße von der Qualität der Trinkwasserquellen ab. Das Niveau des Schutzes der Wasserressourcen ist folglich entscheidend für die Umsetzung der Trinkwasserrichtlinie.
Die EU-Trinkwasserrichtlinie unterscheidet zwischen großen (Wasserabgabemengen von mehr als 1000m3 pro Tag bzw. für mehr als 5000 versorgte Personen) und kleinen Wasserversorgungsanlagen und definiert gleichermaßen für alle Anlagen Vorgaben (mikrobiologische und chemische Parameter) für die Wasserqualität.
In der überwiegenden Mehrheit der Mitgliedstaaten erreichen die großen Versorgungsanlagen bei der Einhaltung der mikrobiologischen und chemischen Parameter Quoten zwischen 99% und 100%. Bei kleinen Versorgungsanlagen gab es in einigen Versorgungsgebieten Probleme mit Nitrat, Nitrit, Arsen und in geringem Maß auch mit Bor und Fluorid.
Gemäß Bericht halten in Österreich große Wasserversorgungsanlagen die Vorgaben der Richtlinie zu 99-100% sowie kleine Wasserversorgungsanlagen zu 99-100% bei den chemischen Parametern und zu 95-99% bei mikrobiologischen Parametern ein.
Trotz zufriedenstellender Umsetzung der Richtlinie wurden europaweit Probleme und künftige Herausforderungen ermittelt, welche u.a. Betriebskonzepte kleiner Wasserversorgungsanlagen, Risiken durch neu aufkommende Schadstoffe (Anpassung der Vorgaben) und die Anpassung der Überwachungs- und Analyseanforderungen betreffen. Zudem werden die Verringerung der Leckagen in Verteilungssystemen und der verbesserte Zugang der Öffentlichkeit zu Informationen über die Trinkwasserqualität mit Hilfe moderner Informationstechnologien als herausfordernde künftige Aufgaben gesehen.
Trinkwasser ist für die EU-Bürgerinnen und EU-Bürger ein wichtiges Thema, wie u.a. die Europäische Bürgerinitiative „Right2Water“ gezeigt hat. Als Reaktion auf die Initiative und die festgestellten Herausforderungen kündigte die Europäische Kommission die Einleitung einer öffentlichen Konsultation zur EU-Trinkwasserrichtlinie an, um den Zugang zu hochwertigem Wasser in der EU weiter zu verbessern.