Eine spannende neue Studie des BMLFUW gibt Auskunft, wie lange es dauert, bis Verbesserungsmaßnahmen der Wasserqualität von Grundwasserkörpern messbar sind. Denn gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie muss der gute Zustand des Grundwassers bis zum Jahr 2015 erreicht werden.
Daher wurde vom UBA-Wien ein Bericht zum Grundwasseralter von ausgewählten Grundwasserkörpern erstellt, der die „Mittlere Verweilzeit“ (MVZ) für diese Grundwasserkörper abschätzt.
Die Studie gibt Auskunft wie wirksam Maßnahmen zur Verminderung des Eintrages von Schadstoffen aus diffusen Quellenin das Grundwasser sind. Dazu muss man wissen, wie alt der Grundwasserkörper ist, denn das gibt Auskunft darüber, wann Maßnahmen frühestens wirksam werden können.
Bei einem Großteil der Grundwasserkörper wurden vergleichsweise kurze Verweilzeiten von weniger als 5 Jahren bzw. mittlere Verweilzeiten von 11 bis 25 Jahren ermittelt. Erst bei tiefer liegenden Messstellen wurden Verweilzeiten von über 50 Jahren festgestellt.
In Bezug auf den Nährstoff Nitrat, der durch Versickerung aus intensiv bewirtschafteten Böden oder anderen Quellen in das Grundwasser gelangt, wurde kein direkter Zusammenhang zwischen Nitratgehalt und Mittlerer Verweilzeit der Grundwässer beobachtet. Lediglich in den sehr alten Wässern (> 50 Jahre) wurden minimale Konzentrationen nachgewiesen.
Weil in Österreich das Trinkwasser fast ausschließlich aus Grundwasserressourcen stammt, wird mit den Ergebnissen der Studie auch eine wesentliche Fachgrundlage für die Wasserversorger geschaffen.