Wird der See auch in Zukunft in den immer wärmer werdenden Winterhalbjahren noch ausreichend Sauerstoff „tanken“ können. Dies war und ist die Leitfrage des Forschungsprojektes mit dem Titel „Klimawandel am Bodensee“ (KlimBo). Finanziell unterstützt wurde KlimBo von der EU im Rahmen des Interreg IV-Förderprogramms „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein“, die Koordination lag beim Institut für Seenforschung der Landesan-talt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW).
Die Untersuchungen haben ein klares Ziel. Es geht sowohl um das Wissen an sich als auch um die Ableitung konkreter Zukunftsszenarien und Handlungskonsequenzen. Bereits seit einigen Jahren zeichnen sich klimabedingte Änderungen im Mischungs- und Schichtungsverhalten des Sees ab: „Die tiefen Wasserschichten werden immer häufiger nicht mehr von der winterlichen Zirkulation des Sees erfasst, so dass dort dann auch der Nachschub an lebensnotwendigem Sauerstoff vermindert ist“, schildert Martin Grambow, der Vorsitzende der IGKB, die aktuelle Entwicklung.
Dieser Trend wird auch im Zuge der weiteren Erwärmung der Bodenseeregion anhalten und sich voraussichtlich noch verstärken. Eine der wichtigsten Ursachen ist, dass Wasser im See wegen der klimatisch bedingten Erwärmung im Herbst länger geschichtet bleibt und die Abkühlung im Winter nicht ausreicht, um einen vollständigen Austausch des sauerstoffreichen Wassers an der Oberfläche mit dem sauerstoffarmen Wasser in den großen Tiefen zu ermöglichen.
Anlässlich der diesjährigen Tagung der Internationalen Gewässerschutzkommission am 11./12.05.2015 in Bregenz wurde die Broschüre „Wie fit ist der Bodensee für den Klimawandel“ vorgestellt.