Österreichs Badegewässerqualität zählt zu den besten in Europa: 96,9 Prozent der überprüften Badestellen wurden 2023 als hervorragend eingestuft. Von den insgesamt 260 untersuchten Badestellen im ganzen Land erhielten 252 die höchste Bewertung, was für sauberes und sicheres Badevergnügen sorgt. Diese herausragenden Ergebnisse sind das Resultat kontinuierlicher Investitionen in Sanierungen und Wasserschutz, die nicht nur das Badeerlebnis sichern, sondern auch die Umwelt schützen.
Bundesweite Analyse der Badegewässerqualität
Die geprüften Badegewässer verteilen sich auf alle österreichischen Bundesländer:
- Burgenland: 20 Badestellen
- Kärnten: 32 Badestellen
- Niederösterreich: 28 Badestellen
- Oberösterreich: 43 Badestellen
- Salzburg: 37 Badestellen
- Steiermark: 32 Badestellen
- Tirol: 35 Badestellen
- Vorarlberg: 16 Badestellen
- Wien: 17 Badestellen
Besonders viele Messstellen wurden am Bodensee in Vorarlberg (10), der Neuen und Alten Donau in Wien (9), am Neusiedler See im Burgenland sowie am Attersee in Oberösterreich (jeweils 7) untersucht.
Kriterien für die Badegewässerqualität: Mikrobiologische Untersuchungen
Die Qualität der Badegewässer wird hauptsächlich durch mikrobiologische Parameter wie Escherichia coli und intestinale Enterokokken bestimmt. Diese Bakterien sind natürliche Bewohner des Darms von Menschen und Tieren und dienen als Indikatoren für fäkale Verunreinigungen. Die gemessenen Werte müssen bestimmte Grenzwerte einhalten, um eine hervorragende Wasserqualität zu gewährleisten:
- Escherichia coli: 100 KBE/100 ml als Richtwert, 1.000 KBE/100 ml als Grenzwert
- Intestinale Enterokokken: 100 KBE/100 ml als Richtwert, 400 KBE/100 ml als Grenzwert
Wird der Grenzwert überschritten, wird das Badegewässer gesperrt, um die Sicherheit der Badenden zu gewährleisten.
Badewasserqualität bei Hitzewellen: Herausforderungen und Lösungen
Auch bei extremen Temperaturen bleibt die Badewasserqualität in Österreich stabil. Allerdings können Quallen und Zerkarien, mikroskopisch kleine Parasiten, vermehrt auftreten. Zerkarien können beim Menschen eine sogenannte Badedermatitis auslösen, die zu Juckreiz und Hautausschlägen führt. Diese Reaktionen sind in der Regel harmlos und klingen nach etwa zwei Wochen ab. Das Auftreten von Zerkarien ist kein Hinweis auf eine schlechte Wasserqualität, sondern eher eine Folge der hohen Wassertemperaturen.
Sichttiefe als Indikator für Wasserqualität
Eine einfache Faustregel zur Einschätzung der Wasserqualität ist die Sichttiefe: Steht man knietief im Wasser und kann seine Füße sehen, spricht dies für klares Wasser. Offizielle Wasserproben werden etwa 20 bis 30 Zentimeter unter der Wasseroberfläche entnommen.
Aktuelles Monitoring: Badegewässer-Datenbank und App
Die aktuelle Qualität der Badegewässer in Österreich kann in der Badegewässer-Datenbank sowie über die Badegewässer-App eingesehen werden. Diese Plattformen bieten ab Beginn der Badesaison aktuelle Informationen zu Wasserqualität, Sichttiefe und Wassertemperatur. Sie dienen als wichtige Orientierungshilfe, um zu entscheiden, in welchen Gewässern das Baden sicher ist.
Badegewässer APP
Appstore: Austrian bathing waters on the App Store (apple.com)
Playstore: AGES Badegewässer-Datenbank – Apps bei Google Play
Schau dir auch den Bericht aus dem letzten Jahr an!