Der Nachweis von COVID-19-Erkrankungen mittels Abwasseranalysen ist mittlerweile zur Routine geworden und stellt einen wichtigen Baustein in der Pandemieüberwachung dar. Das Forschungsprojekt „Coron-A“ lieferte hierfür wesentliche Grundlagen.

Schon zu Beginn der Pandemie hat sich gezeigt, dass die Abwasserepidemiologie einen wichtigen Beitrag im Pandemiemanagement leisten kann. Die ersten Nachweise von SARS-CoV-2 RNA im Abwasser konnten früh im Jahr 2020 erbracht werden. Jedoch haben zuverlässige Methoden für ein größeres Monitoring gefehlt.

Vom Forschungsprojekt zum österreichweit etablierten Monitoring

Im Rahmen des Forschungsprojektes „Coron-A“ wurde in kürzester Zeit eine Methodik entwickelt, mit der Daten zu SARS-CoV-2-Infektionen mittels Abwasseranalysen gewonnen werden können. Wichtig dabei war, dass diese Daten flächendeckend, räumlich zuordenbar und einzugsgebietsbezogen sind. Weiters beinhalteten die Untersuchungen Aspekte zu Transport, Lagerung und Stabilität der Proben. Die Forschenden bauten Ressourcen und Logistik der Probenahmen auf und etablierten ein einheitliches Datenmanagement. Auf den gewonnenen Erkenntnissen basiert nun das im Herbst 2021 österreichweite nationale Monitoring (www.abwassermonitoring.at).

Zusätzlich arbeiteten die Forschenden an der Entwicklung eines Modells zur Abschätzung der Prävalenzzahlen sowie eines statistischen Prognosesystems. Die Ergebnisse waren vielversprechend, jedoch zeigten sich auch Unsicherheiten und Grenzen der Methoden. So konnten beispielsweise die Auswirkungen von Mutanten noch nicht berücksichtigt werden.

In Summe bot das Forschungsprojekt eine wichtige Grundlage für die Nutzung der Abwasserepidemiologie in der COVID-19-Pandemie für Gesundheitsbehörden.

Verwirklichung

Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) und das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) beauftragten das Grundlagenforschungsprojekt und finanzierten es auch großteils. Weiters erhielt das Projekt finanzielle Unterstützung durch den österreichischen Städtebund und mehrere Bundesländer. Das Projektkonsortium „Coron-A“, das aus in Österreich auf dem Gebiet der Abwasserepidemiologie führenden Institutionen besteht, führte das Projekt durch. Diese sind das Umweltbundesamt, die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), die Medizinische Universität Innsbruck, die Technische Universität Wien sowie die Universität Innsbruck.

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