Jedes Jahr gibt es die Wahl zum Fisch des Jahres. Mit der Ernennung soll die jeweilige Art und dessen Lebensraum vorgestellt und vor allem die aktuelle Gefährdung ins allgemeine Bewusstsein gebracht werden. Organisiert wird das vom Österreichischen Fischereiverband, den Landesfischereiverbänden und der Landesorganisation der Fischerei unter Mitwirkung des Österreichischen Kuratoriums für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) und des Bundesamts für Wasserwirtschaft. Bis Ende September konnte abgestimmt werden – mit 41,84% der Stimmen wurde der Huchen zum Fisch des Jahres 2023 gewählt. Die anderen Kandidaten waren: Koppe, Renke und Brachse.

Lebensweise

Der Huchen, auch Donaulachs genannt, ist der größte Vertreter der forellenartigen Fische (Salmoniden). Er kann bis zu 1,4 m lang, etwa 40 kg schwer und durchschnittlich 15 Jahre alt werden. Der Huchen ist ein Mitteldistanzwanderer. Das bedeutet, dass er zur Laichzeit – März bis April – ausgedehnte Laichwanderungen flussaufwärts zurücklegt. Die 5 mm großen Eier werden dann in seichten, stark überströmten Kiesbänken abgelegt. Ein Weibchen legt etwa 1.000 Eier je Kilogramm des eigenen Gewichts.

Die Brutdauer beträgt circa zwei bis drei Wochen bei einer optimalen Temperatur von 9°C bis 10°C. Danach wachsen die Jungfische bei einem guten Nahrungsangebot schnell heran. Huchen essen andere Fische, die den gleichen Lebensraum teilen, wie beispielsweise Aitel, Äschen, Barben und Nasen.

Gefährdung

Früher war der Huchen österreichweit in 145 Fließgewässern und auf einer Gesamtlänge von über 4.000 Kilometern vertreten. Mittlerweile ist der Bestand zu Restpopulationen zusammengeschrumpft oder teilweise sogar ganz erloschen. Grund für die Gefährdung ist hauptsächlich der Lebensraumverlust des Huchen. Angefangen hat es schon im 19. Jahrhundert mit Uferbefestigungen, Regulierungen und Abwassereinleitungen. In den 1950ern wurde es besonders gravierend durch den Bau zahlreicher Wasserkraftwerke und Stauketten. Vor wenigen Jahrzehnten wurden größere, sich selbst erhaltende Bestände österreichweit nur noch an vier Flüssen gefunden – Drau, Gail, Mur und Pielach. Heute ist der Huchen in der höchsten Gefährdungskategorie „vom Aussterben bedroht“ eingeordnet. Daher sind Maßnahmen zur Wiederherstellung natürlicher Lebensräume essenziell.

In den Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplänen sind Maßnahmen vorgesehen, um die ursprünglichen gewässertypischen Fischarten wieder zurückzubringen. Dabei sollen vor allem der Bau von Fischaufstiegshilfen und die Vernetzung und Aufwertung der Lebensräume helfen, damit auch der Huchen als Mitteldistanzwanderer Laichplätze erreicht und gute Habitate vorfindet. Die Intensivierung und Beschleunigung solcher Maßnahmen sind notwendig, um den Huchen vor dem Aussterben zu bewahren.

Noch mehr Infos zum Huchen findest du hier und hier.

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