Das Klima hat auch einen Einfluss auf unser Grundwasser, unsere Wasserversorgung und so auch auf unser Trinkwasser. Die Zusammenhänge erklären wir dir in diesem Beitrag.

 

Grundwasser als wichtigste Trinkwasserressource

Österreich ist ein sehr wasserreiches Land, was uns in eine sehr vorteilhafte Lage bringt. Die hohe Qualität der Trinkwasserversorgung wird hierzulande fast schon als Selbstverständlichkeit gesehen. Das österreichische Trinkwasser wird fast gänzlich von Grund- und Quellwasser bezogen. Pro Jahr stehen in Österreich rund 86 Milliarden Kubikmeter Wasser zur Verfügung, verbraucht werden davon 2,35 Milliarden Kubikmeter. Nur etwa drei Prozent des mengenmäßig möglichen Wasservolumens werden also tatsächlich genutzt.

Grundwasser ist Wasser, das sich auf einer wasserundurchlässigen Schicht unterhalb der Oberfläche sammelt. Da das Wasser sich unter verschiedenen Bodenschichten befindet, ist es vor Verunreinigungen weitegehend geschützt. Der gebirgigen Landschaft in Österreich ist es zu verdanken, dass in vielen Regionen Österreichs das Trinkwasser auch ohne Pumpen, nur mithilfe des natürlichen Gefälles in die Haushalte transportiert werden kann. Wo kein Gefälle den Wassertransport unterstützt, werden Pumpen eingesetzt

Schutz des Trinkwassers

Wasser muss für den Gebrauch als Trinkwasser in einem einwandfreien Zustand sein. Die Trinkwasserqualität ist in der Trinkwasserverordnung festgeschrieben und unterliegt strengen Kontrollen. So wird vermieden, dass sich unerwünschte Inhaltsstoffe im Trinkwasser befinden oder das Wasser belastet ist. Das Trinkwasser in Österreich ist das am intensivsten kontrollierte Lebensmittel. Das Grundwasser ist die bedeutendste Grundlage für unser Trinkwasser. Dieses unterliegt ebenfalls ständigen Kontrollen und wird jährlich vier Mal untersucht.

Nachdem das Wasser gebraucht wurde, wird es zu Abwasser. Um einen möglichst sauberen Wasserkreislauf zu ermöglichen, sollte das Abwasser möglichst unbelastet sein. Das Abwasser wird in Kläranlagen gereinigt, bevor es wieder in Flüsse gelangt und somit dem natürlichen Kreislauf wieder zugeführt wird. Deswegen ist es wichtig, dass das Wasser von Stoffen wie Benzin, Speiseöl, Essensresten, Chemikalien und Ähnlichem freigehalten wird.

 

Trinkwasser und der Klimawandel

Auch wenn Österreich ein wasserreiches Land ist, ist Grundwasser nicht überall in gleichem Ausmaß vorhanden. Das liegt vor allem daran, dass der Niederschlag nicht gleich verteilt ist und dass die Bodenverhältnisse unterschiedlich sind. Im nördlichen Bereich der Alpen werden jährlich größere Mengen Niederschlag gemessen als etwa im östlichen Teil.

In vielen Regionen nimmt die Trockenheit zu. Dadurch kam es in den letzten Jahren vermehrt zu Trockenperioden und in weiterer Folge zu Engpässen bei der Trinkwasserversorgung. Als Folge des Klimawandels können Phänomene wie Niederschlagsänderungen, Temperaturanstiege oder eine erhöhte Verdunstung vermehrt auftreten. Um eine konstante Versorgung in alle Bereiche Österreichs gewährleisten zu können, müssen in Zukunft mehr Verbindungsleitungen zwischen Wasserwerken gebaut werden.

 

Der Wasserkreislauf ist sensibel

Der Wasserkreislauf ist ein wichtiger Bestandteil des Klimasystems und reagiert sensibel auf Veränderungen. In Österreich ist eine Temperaturzunahme von 2°C seit 1900 zu verzeichnen – deutlich höher als im weltweiten Durschnitt, der 0,9°C beträgt. Es wird prognostiziert, dass es weniger schneien wird, jedoch mehr regnen. Auch der Niederschlag im Sommer wird abnehmen, wogegen er im Winter zunehmen wird.

Wenn es aber nun im Sommer sehr heiß und trocken wird, wird auch mehr Grundwasser verbraucht. Um zu gewährleisten, dass genug Wasser für menschliche Bedürfnisse wie Trinken, Kochen und Hygiene zu Verfügung stehen, sollte an anderen Stellen Wasser gespart werden, beispielsweise beim Autowaschen, Befüllen von Swimmingpools oder Bewässerung des Rasens. Vorrang hat der Wasserverbrauch für Trinkwasser für Menschen und Tiere und die Produktion unserer Lebensmittel in der Landwirtschaft.

 

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