Ob Sackerl, Flaschen oder Einwegverpackungen: Nach Angaben der Umweltorganisation WWF landen pro Jahr 19 bis 23 Millionen Tonnen Plastikmüll in Seen, Flüssen und Meeren. Das Forschungsprojekt „PlasticObs+“ setzt Künstliche Intelligenz (KI) ein, um die Lage besser zu analysieren. Die Technik soll an Flugzeugen angebracht werden, die das Gelände überwachen.
So soll eine wissenschaftliche Grundlage über die Art, Menge und Größe des Abfalls in den Ozeanen hergestellt werden. Das Ziel ist, den Ist-Zustand zu erfassen und zu erkennen, wie viel Müll momentan schon im Wasser ist. Das wurde bisher nur punktuell gemacht, jetzt soll die Überwachung regelmäßiger werden. Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) entwickelt mehrere KI-Systeme, die den Müll schon während eines Überfluges erkennen können. Die Hotspots können dann genauer betrachtet werden.
Die Künstliche Intelligenz kann zukünftig auch bei Gegenmaßnahmen helfen. Zum Beispiel können damit Säuberungsaktionen genau geplant werden. Auch die Erfassung von Ölverschmutzungen durch Überwachungsflugzeuge ist später geplant.
Plastik gehört nicht in die Umwelt
Bis Plastik völlig zersetzt ist, können mehrere Hundert bis Tausende an Jahren vergehen. Drei Viertel des Mülls im Meer besteht aus Plastik. Dieses kostet jedes Jahr zehntausende Tiere das Leben. Seevögel verenden qualvoll an Plastikteilen im Magen, Schildkröten halten Plastiktüten für Quallen und Fische verwechseln winzige Plastikteilchen mit Plankton.
Neben den Umweltschäden leiden auch einige Wirtschaftsbranchen unter dem Plastikmüll. Für viele Strandbadeorte gehört das morgendliche Wegräumen des Mülls mittlerweile zum festen Ritual. Auch die Schifffahrt ist betroffen, wenn sich zum Beispiel Netze in Schrauben verfangen.
Das Plastik wird hauptsächlich von Land aus über Flüsse in die Meere eingetragen. Am wichtigsten ist es also, Plastikverpackungen zu vermeiden und erst gar nicht in die Umwelt gelangen zu lassen.