Moore sind ein einzigartiges Ökosystem, das vor allem beim Klimaschutz eine wichtige Rolle spielt. Doch 90 % von ihnen weisen einen Sanierungsbedarf auf. Das LIFE-Projekt AMooRe (Austrian Moor Restauration) möchte in den nächsten 10 Jahren die Feuchtgebiete renaturieren und dem Rückgang der Moore in Österreich entgegenwirken.
Moore als Klimaschützer
Beim Klimaschutz sind Moore ein wichtiger Bestandteil. In ihrem Torfkörper können Moore riesige Mengen an Kohlenstoff speichern. Somit senken sie den Kohlenstoffgehalt deutlich.
Auch für den Landschaftswasserhaushalt sind sie wesentlich. Moore nehmen große Mengen an Wasser auf – wie ein Schwamm. Dadurch sorgen sie für eine Wasserretention in der Fläche. Das bedeutet, dass die Erde mehr Wasser aufnimmt als sie abgibt. So kann viel Wasser gespeichert werden. Vor allem bei Wetterextremen wie Starkregen und Dürre ist diese Eigenschaft von Vorteil und kann auch Hochwasser vermindern. Auch langfristig helfen Moore dem Gewässerschutz, da sie Nähr- und Schadstoffe aufnehmen.
Jedes Jahr werden Moore durch Entwässerung und Entwaldung zerstört. Wenn ein Moor nicht mehr intakt ist, verliert es auch seine positiven Eigenschaften, da es diesen Funktionen dann nicht mehr nachkommen kann. Dem Klima gegenüber verändert das Moor seine Rolle dann komplett, denn der gespeicherte Kohlenstoff wird wieder freigesetzt. Somit werden sie zu einer enormen Treibhausgasquelle. Laut einer Studie weisen 90 % der österreichischen Moore einen Sanierungsbedarf auf. Deswegen ist es jetzt notwendig zu handeln!
LIFE-AMooRe
Das LIFE-Projekt AMooRe wurde bei der EU eingereicht und genehmigt. Ziel des Projekts ist es, die österreichischen Moore zu schützen, sie zu restaurieren und die Moorstrategie 2030+ umzusetzen. 13 Arbeitspakete sollen das erreichen: von der Umsetzung von Renaturierungsprojekten über Wissensaufbau und Sensibilisierungsmaßnahmen bis hin zum intensiven Austausch mit allen relevanten Stakeholdern in allen Fachbereichen wie Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Klimapolitik sowie Raumplanung und Tourismus.
Für die Projektdauer von 10 Jahren wurden 44 Millionen Euro bereitgestellt. Beteiligt sind 13 Projektpartner*innen: alle neun Bundesländer, das Klimaschutzministerium und das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) sowie die Uni Wien und die Uni Kiel.
Moorstrategie 2030+
Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) hat gemeinsam mit den Bundesländern die Moorstrategie 2030+ erarbeitet. Es war ein breiter, partizipativer Prozess, in dem alle relevanten Fachbereiche und Interessensvertretungen eingebunden wurden. Dieses Werk soll die strategische Grundlage für den Moorschutz in Österreich bieten.
Dabei soll ein Beitrag zum Erhalt der Moore geleistet werden. Außerdem stärkt diese Strategie die Umsetzung in den Bundesländern und fördert die Zusammenarbeit und den Dialog verschiedener Interessensgruppen. Vor allem aber soll ein größeres Bewusstsein für die Bedeutung von Mooren und Torfböden für den Wasser-, Klima- und Naturschutz geschaffen werden.