Nach den starken Unwettern im August 2023 können wir eine Bilanz der Hochwasserschutzvorrichtungen ziehen. Die Auswirkungen der Unwetter trafen insbesondere die Bundesländer Kärnten, Steiermark und Burgenland schwer. Jedoch wendeten die bereits implementierten Schutz- und Präventionsmaßnahmen größere Katastrophen ab. Erste Analysen zeigen, dass Schäden durch Hochwasser in Höhe von etwa 100 Millionen Euro durch die bestehende Schutzinfrastruktur verhindert werden konnten.
Nach dem verheerenden Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002 wurden etwa 3,5 Mrd. Euro aus Bundesmitteln in den Schutz vor Naturgefahren investiert. Jetzt zeigt sich insbesondere, dass der eingeschlagene Weg, Hochwasserschutz durch den Rückhalt von Wasser mit der Renaturierung unserer Gewässerläufe zu verbinden, weiterhin verfolgt werden muss, um optimal auf Hochwasserereignisse vorbereitet zu sein.
Allein in den vergangenen fünf Jahren hat das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) etwa 1 Mrd. Euro aufgebracht, um die Bevölkerung und die Infrastruktur besser vor Hochwasser, Muren, Lawinen und Steinschlag zu schützen. Dadurch konnten fast 6.700 neue Schutzprojekte, Sofortmaßnahmen, Instandhaltungsarbeiten sowie Planungsleistungen in erfolgreicher Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern, Verbänden und Gemeinden umgesetzt werden.
Ein beeindruckendes Beispiel ist die Wirkung der 24 Rückhaltebecken im Südburgenland. Während des ersten Augustwochenendes reduzierten sie Hochwasserwellen deutlich und konnten somit Schäden in Wohngebieten verhindern. Das Rückhaltebecken Jennersdorf beispielsweise konnte 485.000 m³ Wasser zurückhalten und somit maßgeblich zur Schadensvermeidung beitragen. Ähnliche Erfolgsgeschichten lassen sich auch in Kärnten und der Steiermark finden.