Der Weltflusstag (World Rivers Day) ist ein Feiertag für die Flüsse dieser Welt. Es geht darum, das Bewusstsein dafür zu schärfen, welch großen Schatz die Flüsse für die Menschen darstellen. Ziel ist es, zu einem achtsamen und nachhaltigen Umgang mit unseren Fließgewässern – also Flüssen und Bächen – zu ermutigen. Flüsse und Bäche durchziehen auch Österreich wie Lebensadern und prägen die Landschaft. Sie sind Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere und wertvoller Erholungsraum für den Menschen. Flüsse sind aber auch Transportwege für die Schifffahrt, die Wasserkraft stellt eine immer wichtiger werdende regenerative Energiequelle dar.
Seinen Ursprung hat der Weltflusstag in Kanada. Dort war eine seit 1980 stattfindende Flussreinigungsaktion zu einer jährlich mit großem Erfolg durchgeführten Kampagne gewachsen. Als die UNO 2005 die Aktionsdekade „Wasser – Quelle des Lebens“ ausrief, wurde der Weltflusstag ins Leben gerufen. Begangen wird er seither an jedem vierten Sonntag im September – heuer ist das der 25.9. Mehrere Millionen Menschen nehmen mittlerweile an den vielen verschiedenen Events anlässlich des Weltflusstages teil.
Schutz von Fließgewässern
Gesunde Gewässer befinden sich in einem ökologischen Gleichgewicht. Es gibt dort eine ausgeglichene Zahl an Raub- und Beutetieren, keine Einflüsse von außen bedrohen das System. Algen, Wasserpflanzen, Kleinlebewesen und Fische leben in einem gesunden Fluss zusammen, keine Tier- oder Pflanzenart dominiert.
Damit Flüsse auch in Zukunft als lebendige Ökosysteme erhalten bleiben, werden in Österreich verschiedene Schutz- bzw. Revitalisierungsmaßnahmen umgesetzt. Füssen soll wieder mehr Platz zum freien Fließen in Mäandern gegeben werden und ihre natürliche Dynamik – also etwa der Wechsel zwischen hohem und niedrigerem Wasserstand – zugelassen werden. Der Bau von Fischaufstiegshilfen und der Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten zählen ebenfalls dazu.
Folgen des Klimawandels
Weltweit stellt sich die Situation allerdings weniger positiv dar: In vielen Ländern werden immer noch ungeklärte Abwässer in Flüsse eingeleitet und diese so verschmutzt. Zusätzlich haben auch steigende Temperaturen in Folge des Klimawandels enorme Auswirkungen auf Fließgewässer. In Österreich wird es aufgrund des Klimawandels häufiger zu starken, kleinräumig auftretenden Niederschlägen kommen. Eine mögliche Folge sind Überschwemmungen und Hochwässer, da die Flüsse so große Wassermengen nicht auf einmal aufnehmen können. In manchen Regionen wiederum wird es weniger Niederschlag geben. Die Folge: Wasserstände von Flüssen fallen, Bäche können im Extremfall sogar austrocknen. So ist die sommerliche mittlere saisonale Durchflussmenge an der Donau in den vergangenen 75 Jahren zwischen fünf und 13 Prozent gesunken.
Durch den Klimawandel steigt nicht nur die Lufttemperatur, auch das Flusswasser selbst erwärmt sich. Für Lebewesen, die an kühlere Bedingungen gewöhnt sind, bedeutet das, dass ihr Lebensraum kleiner wird. Deshalb sind viele Tier- und Pflanzenarten durch den Klimawandel bedroht, in Österreichs Flüssen und Bächen gilt das besonders für Fische.
Flüsse in Österreich
Insgesamt werden in Österreich 2.194 Fließgewässer gezählt, deren Einzugsgebiet größer als zehn Quadratkilometer ist. Zusammen sind sie rund 100.000 Kilometer lang – das ergibt zweieinhalb Mal die Strecke rund um die Erde. Die mittlere Gewässernetzdichte liegt bei 1,2 km/km², das heißt, auf jedem Quadratkilometer Fläche findet man einen Fluss von durchschnittlich 1,2 Kilometern Länge.
Die meisten Flüsse in Österreich fließen in die Donau, die selbst ins Schwarze Meer mündet. Nur die Fließgewässer Vorarlbergs sind eine Ausnahme: Sie entwässern zum größten Teil in den Rhein. Die niederösterreichische Lainsitz ist der einzige österreichische Fluss, der aus dem Waldviertel über die Tschechische Republik zur Elbe und schlussendlich in die Nordsee entwässert.
Übrigens: Die Donau ist nicht nur der wichtigste und größte Fluss Österreichs, sondern auch der internationalste der Welt. Zehn Staaten quert sie auf ihrem Weg vom Schwarzwald bis ins Meer!
Die Wasseraktiv-Gewässerkarte weist Maßnahmen des Hochwasserschutzes und der Gewässerökologie beispielhaft aus. Es werden Projekte zu Renaturierung von Fließgewässern, der Errichtung von Fischwanderhilfen oder zum Hochwasserschutz vorgestellt.